Institut für Stadtgeschichte würdigt 25 Jahre Grüngürtel Frankfurt

Enger schnallen?

In den Diskussionen um den Ausbau des Wohnungsangebots in Frankfurt  ist der Abbau von Grünflächen und damit von Freizeit- und Erholungsgebiet kein Tabuthema, auch wenn er sich gerne hinter Verdichtungsthesen versteckt. Zu verhindern, dass der Grüngürtel der Stadt bald enger geschnallt werden muss, könnte eine der wichtigsten Aufgaben nicht nur des institutionellen Umweltschutzes in seinem silbernen Jubiläumsjahr werden. Seit 25 Jahren ist ein Drittel des Stadtgebiets durch einen Beschluss der Frankfurter Stadtverordneten vor Bebauung geschützt. Ziel der Landschaftsplaner war und ist es, einen weiten Ring miteinander verbundener Grünflächen aus Wald, Wiesen, Parks und Gärten rund um die Mainmetropole zu sichern und auszubauen.
Die recht übersichtliche Ausstellung »Vision und Verpflichtung. Frankfurts Grüngürtel« in den Räumen des Instituts für Stadtgeschichte verfolgt die grüne Geschichte Frankfurts auf Schautafeln mit gleichwohl einer Fülle von Informationen durch Dokumente, Tabellen, Skizzen, Beiträge von Zeitzeugen, Projektbeschreibungen und viele Fotografien weit über das Jahr 1991 zurück. Nach dem Gedanken von der dringend benötigten grünen Lunge der Stadt erfolgte schließlich schon  im 19. Jahrhundert längs der alten Wallanlagen der Bau eines Anlagenrings, den man vom Schauspielhaus an der neuen Mainzer Straße über die Alte Oper und den Eschenheimer Turm bis zum  Heiliggeist-Krankenhaus noch heute wenn auch nicht mehr ganz bruchlos zu Fuß begehen kann. Um 1900 wurde um das mächtig gewachsene Frankfurt (von 40.000 Einwohnern zur Zeit Goethes auf 400.000 im Jahr 1910) vom Messegelände bis zum dazugehörigen Ostpark der Alleenring angelegt, der heute als innerstädtische Rennstrecke so ziemlich das Gegenteil dessen darstellt, was ihm einmal zugedacht war. Um einiges glücklicher darf Frankfurt deshalb bisher mit dem Grüngürtel und seiner Geschichte sein  Damit die Erfolgsstory möglichst weitergeschrieben werden kann, gibt es ein großes Begleitprogramm mit Diskussionen, Vorträgen, aber auch von Experten begleitete Begehungen, Spaziergängen und Radtouren.

gt
Bis 25. Juni 2017: Mo.–Fr. 10–18 Uhr, Sa., So. 11–18 Uhr
Institut für Stadtgeschichte
www.stadtgeschichte-ffm.de

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