Landungsbrücken: Regina Busch bläst zum »Empowerment X3_Mind/Body/Soul«

Wir wollen hier gar nicht aufzählen, was alles wie oft der Realisierung des Empowerment-Projekts von Regina Busch & Co im Wege stand in den letzten zwei Jahren. Jetzt aber sieht alles danach aus, als könnten die bisher nur in Teilen gezeigten Arbeiten der sich um die künstlerische Leiterin der Daedalus Company scharenden Gruppe zusammen als Trilogie zur Aufführung kommen: 1. »Woman in Sound«, 2. die installative Arbeit »Secret Feminist Survival Blog« sowie 3. »resterampe«. Busch hat drei junge Frankfurter Regisseur- und Performerinnen – Johanne Schröder, Florence Ruckstuhl, Mascha Pitz – in ein Vorhaben eingespannt, das wesentlich darauf zielt, Frauen in Bereichen der Bildenden Kunst und Musik zu unterstützen. In den Landungsbrücken wird das Ganze nun als Festspielreigen am 28./29. April präsentiert. Ihm voraus geht eine Woche vorher (22.–24. April) deren quasi noch unveröffentlichter dritter Teil unter dem Titel »resterampe« als Premiere.
Anlehnend an die schon gezeigten Folgen 1 und 2 kreist auch »resterampe« um das Thema Selbstoptimierung der Frau und spannt dabei das Publikum ein, wenn es etwa die »zwölf Dinge, die ich von meiner Mutter gelernt habe« zu finden gilt oder die schönsten Zitate aus »Sex and the City«. Hört sich ziemlich schräg an, wird es wohl auch, denn außer dass es Texte zu hören gibt, die von Fabienne Trüssel und Nuriye Jendroßek vorgetragen werden, führen Regisseurin Mascha Pitz und Videodesignerin Franziska Bosselmann eine spezielle Comic-Ästhetik vor und demonstriert der Ausstatter Thomas Unthan wie man Requisiten und Kostüme entfremden kann. Ein Selbstoptimierungsspiel, eine interaktive Stückentwicklung von Lifestyle stehen noch auf dem resterampigen Programm. Und erfahren wird das Publikum auch, was die Ankündigung mit »Persönlichkeits-nackt« meint.
Am 28./29. April aber steigt die »Dreiheit«, welche »resterampe« mit den anderen beiden Programmen verzahnt. »Women in Sound« aus Claire Dowies Monolog »Buy little buy less buy nothing at all« lädt mit Texten von Regina Busch und Karla Hennersdorf zu Kompositionen »wegweisender Musiker*nnen« wie der Pionierin der elektronischen Musik Delia Derbyshire, zu Begegnungen mit weiblichen (Überraschungs-)Gästen ein, die »neue Sichtweisen auf weibliche Identitäten kreieren, Rollenstereotype entlarven und überschreiben«.
Verknüpft wird überdies mit Teil 2 die performativ-räumliche Installation »Secret Feminist Survival Blog«, die Florence Ruckstuhl und Johanne Schröder über ihre Website zu Strategien der Selbstermächtigung der Frau entwickelt haben. In mehrminütigen Video- und Ton-Clips, szenischen Einlagen, Bildern, Collagen, Rezepten, kann frau sich für einen progressiven feministischen Alltag inspirieren lassen.

gt (© Frankziska Bosselmann)

Termine Resterampe: 22., 23., 24. April, jeweils 20 Uhr
Termine Festspiel: 28., 29. April, jeweils 20 Uhr
www.landungsbruecken.org

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