»Die Perser« als Performance – StudioNaxos streamt online aus der Antike

Vor ein wenig  mehr als zwei Jahren brachte Ulrich Rasche »Die Perser« von Aischylos auf die Bühne des Bockenheimer Depots und schuf damit eine weitere seiner monumentalen Inszenierungen in einem perfekt choreografierten Mahlstrom mit einem überwältigenden Klangteppich, die den Zuschauer nicht aus seinen Fängen ließ. Distanzierung: unmöglich.  Kaum vorstellbar, dass ein solches Inszenierungskonzept seine Wirkung in einem Videostream auf dieselbe Art und Weise entfaltete.

StudioNAXOS wagt sich nun mit einem ganz anderen, ganz neuen Zugriff an den Stoff und zeigt ihn vom 4. Februar an auf seinem Studiokanal. Aus der unglaublichen Schraffur des von Aischylos Erzählten, der vernichtenden Niederlage der überlegenen persischen Seemacht gegen die Griechen in der Schlacht bei Salamis 480 v.u.Z. destilliert StudioNAXOS eine Performance für eine einzige Künstlerin. Die Trägödie dieser Niederlage wird von Aischylos nur acht Jahre später aus der Perspektive des vernichtend geschlagenen persischen Königshofes erzählt und gilt als das älteste Theaterwerk des Abendlandes überhaupt. Die unterlegenen Perser erscheinen hier nicht als unterschiedslose, anonymisierte Kriegerhorde, sondern als empfindende, tragische Gestalten, und das ist, so Studio NAXOS, »ein beispielloses Zeugnis gesellschaftlicher Empathie.«

Aber wie diese vielstimmigen, chorischen, schicksalsgesättigten Figuren in einer einzigen Person erklingen lassen? Wie wird das auf der Bühne aussehen? Das macht wirklich neugierig. Regie: Philipp Scholtysik,  Performance: Bettina Földesi, Dramaturgie: Jacob Bussmann, Kamera und Masken: Laila Gerhardt.

Fotos: studioNAXOS

Der Zoom Zugangslink kann über www.studionaxos.de abgerufen werden.

Termine: 4. Februar um 20 Uhr (Premiere), weitere Aufführungen 5. und 6. Februar.

 

 

 

 

 

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