Antifaschistische Fibel

202405dec(dec 5)09:0016apr(apr 16)18:00Antifaschistische FibelCartilla Escolar Antifascista:Ausstellung

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Mitten im Spanischen Bürgerkrieg veröffentlichten die Behörden der Republik die Cartilla Escolar Antifascista, ein Bildungsprojekt, dessen Hauptziel es war, den Analphabetismus unter den Soldaten an der Front zu bekämpfen. Dieses Lehrhandbuch war von der reformpädagogischen Bewegung inspiriert, die Ende des 19. Jahrhunderts nach Spanien gekommen war und die damalige Bildungslandschaft stark beeinflusste. 

Die Cartilla sollte nicht nur die Soldaten alphabetisieren, sondern ihnen auch antifaschistische und republikanische Werte vermitteln, um so der franquistischen Propaganda entgegenzuwirken. Das grafische Design des Handbuchs stammte von Mauricio Amster, einem talentierten polnischen Designer, der in Lemberg (heute Lwiw, Ukraine) geboren und 1930 nach Spanien ausgewandert war. Amster schuf eine moderne und zugängliche Ästhetik, die den didaktischen Zielen des Projekts entsprach.
Zur Ergänzung des visuellen Inhalts arbeitete Amster mit dem deutschen Fotografen Walter Reuter zusammen, der nach der Machtergreifung Hitlers nach Spanien geflohen war. Reuter, ein gebürtiger Berliner, hatte mit seiner Kamera die raue Realität des Krieges und die politischen Spannungen jener Zeit eingefangen, und seine Fotografien wurden in der Cartilla verwendet, um den Soldaten eine kraftvolle visuelle Wirkung zu bieten. Beide Künstler, vereint in ihrem Widerstand gegen den Faschismus und ihrem Engagement für die republikanischen Ideale, gingen nach Francos Sieg 1939 getrennte Wege. Mit der Errichtung der Diktatur sahen sich viele republikanische Intellektuelle und Künstler gezwungen, ins Exil zu gehen.
5. Dezember 2024 bis 16. April 2025
Öffnungszeiten: Mo.–Do., 9–18 Uhr, Fr., 9–15 Uhr

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Uhrzeit

Dezember 5 (Donnerstag) 09:00 - April 16 (Mittwoch) 18:00(GMT+00:00)

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