Historisches Museum: Die »Aura« 22/23 ist erschienen

Es gibt eine Rückschau, eine Vorschau und eine Mauerschau im Jahresheft 22/23 »Aura« des Historischen Museums Frankfurt (HMF). Und eine ganze Menge mehr. Seit nunmehr 15 Jahren, beginnend 2007/08, liefert das Stadtmuseum am Römerberg diese Überblicke zu seinen Aktivitäten als sogenannte »Jahresgaben« aus. Wer will, kann sich diese einzeln auf der HMF-Homepage herunterladen – und dabei eine unglaubliche Entwicklung verfolgen, eingeleitet jeweils im »Foyer« mit einem Grußwort von Museumdirektor Jan Gerschow.
Die neue Jahresgabe, deren Titelbild uns ein wenig an den Louvre erinnert, lässt nicht nur die großen Ausstellungen wie »Frankfurt und der NS« im Hauptgebäude, dem Stadtlabor und dem Jungen Museum sowie »Alles verschwindet!« und »Stadtblicke« noch einmal Revue passieren, sondern erinnert auch an seine zahlreichen Aktivitäten, wie den zum 50-Jahre-Jubiläum des einstigen Kindermuseums initiierten »Kids Takeover Day« im vergangenen Oktober, an die Aufführungen des Jungen Schauspiels Frankfurt oder – noch ganz frisch – die Vorstellung des Buchs »Schockmomente« von Harold James in der Reihe Geschichte Jetzt! in der Goetheuniversität. Dieses die sieben globalen Wirtschaftskrisen des Jahres behandelnde Buch richtet das Augenmerk bereits auf die nächste Großschau in den Mauern des HMF. Wie aktuell die Ausstellung »Inflation 1923. Krieg Geld Trauma« zur Eröffnung am 3. Mai sein würde, konnte bei der Themensetzung wohl noch kaum jemand ahnen.
Die neue »Aura« dokumentiert zudem die in der Pandemie sprunghaft gewachsene Bedeutung der digitalen Museumpraxis, zu der auch die mit dem Jüdischen Museum und dem Institut für Stadtgeschichte gemeinsam entwickelte Gedächtnisplattform »Frankfurt History App« gehört, deren Nutzer an verschiedenen Orten der Stadt Geschichte multimedial erfahren können. Zirka 1.000 Orte der NS-Vergangenheit der Stadtwurden dafür bisher ausgedeutet. Eingepflegt sind und werden bereits auch die Orte aus der »Alles verschwindet«-Schau von Carl Theodor Reiffenstein
Das kleinteilige bunte Heft gibt auch Einblicke in die Forschung oder Restaurierung der Sammlung, weist auf die Aktivitäten des Porzellanmuseums, stellt neue Mitarbeiter vor und auch last, aber lang nicht least Kommentare der Medien – auch das Strandgut kommt zu Wort. »Aura 2022/23« ist kein Heft, das man von vorne nach hinten liest, sondern immer wieder in die Hand nimmt. Im Museum kostet es zwei Euro, online ist es gratis.

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www.historisches-museum-frankfurt.de

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