Jüdische Kulturwochen Frankfurt

Seit fast 30 Jahren gibt es die Jüdischen Kulturwochen in Frankfurt schon. Sie wurden 1980 von Michael Friedman und Hilmar Hoffmann mit dem Ziel angeregt, ein zeitgemäßes Porträt jüdischen Lebens in der Stadtgesellschaft zu zeichnen. Erstes Highlight des am 27. Oktober (19.30 Uhr) startenden Festivalreigens wird der Auftritt des kanadischen Pianisten, Rapper und Hip-Hop-Producers Joshua Dolgin aka Socalled. Zusammen mit dem Hamburger Kaiser Quartett verspricht sein Auftritt mit jiddischen Theater- und Kunstliedern aus dem gemeinsamen Album »Di Frosh« sowie kleinen Klezmerstücken »die ganze Wucht der jiddischen Kultur«. Am 9. November (17 Uhr) wird die Shoa-Überlebende und begnadete Cellistin Anita Lasker-Wallfisch erwartet. Gemeinsam mit ihren Kindern Raphael und Maya, dem Enkel Abraham und der Nichte Michal gestattet sie persönliche, intime Einblicke in ihre bewegende Familiengeschichte. Die Lesung aus Briefwechseln sowie von zeitgenössischen Texten und Erzählungen der Familie Lasker aus Breslau verbindet so die Generationen. Am 11. November (19 Uhr) präsentiert die Schauspielerin Katja Riemann »Das Märchen vom letzten Gedanken«: eine literarisch-musikalische Begegnung mit dem im vergangenen Jahr verstorbenen jüdischen Schriftsteller Edgar Hilsenrath. In »Das Märchen vom letzten Gedanken« rechnet er mit dem Völkermord an den Armeniern von 1915 ab und verwebt zeithistorische Hintergründe mit dem Kunstgriff des Märchenhaften, um das Unbegreifliche zu schildern.

gt (Foto: Joshua Dolgin aka Socalled, © Peter Honnemann)
27. Oktober bis 13. November
www.jg-ffm.de

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