DAM: Netzwerk Wohnen. Architektur für Generationen

Architektur für Generationen

35 innovative Architekturprojekte zum Wohnen im Alter im DAM Frankfurt

Der Begriff »Überalterung« ist nicht allgemein anerkannt, trotzdem wird die Problematik in der aktuellen Diskussion das Problem der Überalterung beim Umbau der sozialen Sicherungssysteme und dem Umbau von privaten Wohn- wie öffentlichen Stadt- und Verkehrsräumen ständig thematisiert. Bei der Rentenfinanzierung z.B. gäbe es keine Probleme, wenn für Menschen im erwerbsfähigen Alter ein Arbeitsplatz zur Verfügung stehen würde.

93 Prozent der heutigen Generation 65plus leben in privaten Haushalten und lediglich sieben Prozent in Altenheimen, Einrichtungen des betreuten Wohnens oder speziell eingerichteten Altenwohnungen.
Das barrierearme Wohnen in den eigenen vier Wänden ist das eigentliche Zukunftsmodell, nicht zuletzt, weil das Wohnumfeld und dessen gewachsene Struktur soziale Einbindung ermöglicht.

Die Ausstellung »Netzwerk Wohnen. Architektur für Generationen« im Deutschen Architekturmuseum versteht sich als Plädoyer für eine »Normalisierung« des Themas. Alle 35 präsentierten Wohnungsbauten zeigen, daß die Kontinuität der bestehenden Lebensgewohnheiten die beste Lösung wäre. Das bestätigt auch die Arbeit von Kooperationsprojekten in der Altenhilfe, Behindertenhilfe und Geriatrie. »Unsere Angebote sind darauf ausgerichtet, die eigenständige Lebensführung zu fördern und ein selbstbestimmtes Leben in der eigenen Wohnung, auch in schwierigen Lebensphasen,  zu unterstützen.« (www.stichwort-care.de)
Zugleich werden die unterschiedlichen sozialen Möglichkeiten aufgezeigt. Sei es alleinlebend im Einfamilienhaus, zusammen mit anderen im gemeinschaftlichen Wohnprojekt oder in der Wohnung im mehrgeschossigen Wohnbau in einem Quartier mit selbstorganisierter Nachbarschaftshilfe.
Um innovative Ansätze zeigen zu können, wurden für die Ausstellung bewußt Beispiele aus dem europäischen Kontext ausgewählt. Neben Villen von Shigeru Ban, Sou Fujimoto, Atelier Bow-Wow und David Chipperfield Architects für ältere Bauherren stehen Mehrfamilienhäuser mit Gemeinschaftsflächen von Will Alsop, Baumschlager Eberle und Fink + Jocher Architekten. Altersgerechter Umbau in der Schweiz wird ebenso thematisiert wie betreutes Wohnen in Luxemburg, Renovierungen in Deutschland sowie ein revitalisiertes Dorf in Italien. Ergänzt werden die zeitgenössischen Wohnprojekte von historischen Häusern von Le Corbusier, Robert Venturi, Philip Johnson und Richard Rogers.
Alle 35 Projekte werden in Plänen, Modellen, Fotografien und Kurzfilm-Dokumentationen präsentiert. Die gesamte Ausstellungsfläche wird dabei als große, erlebbare Wohnfläche inszeniert. Die Frankfurter Fotografin Barbara Klemm dokumentiert die heutige Vielfalt der Lebensbiografien älterer Menschen in eindrucksvollen Bildern. Darüber hinaus gibt es einzelne Themenschwerpunkte zu den Bereichen Produkt-Design, Assistenzsysteme, intelligente Gebäudetechnik und Mobilität (E-Bike, Rollator, Einkaufswagen, Car-Sharing).

Es gibt aber auch berechtigte Kritik. Hier 3 Auszüge aus dem Gästebuch: „Eine Show von Architekten für Architekten.“
„Es war schön, mal zu sehen, wie Millionäre im Alter wohnen!“
„Ich hatte mir mehr erwartet: bezahlbare und interessante Alternativen für normale Rentner!“ Außerdem zu wenig Grundrisse und nachvollziebare Aufteilungen. Schade!“

Netzwerk Wohnen. Architektur für Generationen
16. Februar – 19. Mai 2013 Eröffnung:  Fr, 15. Feb. 2013, 17 Uhr
DEUTSCHES ARCHITEKTURMUSEUM
www.dam-online.de

Ein Kommentar zu “DAM: Netzwerk Wohnen. Architektur für Generationen”

  1. wenn man schon keine eigentliche kritische würdigung der ausstellung schreibt, dann sollte man doch wenigstens den eigenen text zur kenntnis nehmen, in dem klar formuliert wird und damit auch in der ausstellung sichtbar wird, dass in der ausstellung ein ganz breites spektrum an möglichkeiten für sehr viele unterschiedliche personengruppen aufgezeigt wird.
    was soll dann die feststellung dieser gästebucheintragungen, die als berechtigt bezeichnet werden, ohne dass dazu ein kritisches statement der redaktion erfolgt.
    das liest sich sehr tendenziell!!
    kjh

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