9. Internationales Frauen*Theaterfestival in Frankfurt

Was verbindet Feminismus mit Verantwortung für die Umwelt? Antworten darauf bietet das 9. Internationale Frauen*Theaterfestival vom 22. bis 28. September 2025 in Frankfurt. Unter dem Motto »Performing Ecofeminism« lädt das Festival für eine Woche zu einem offenen Raum für Austausch, Kreativität und Engagement ein. Hier werden Theater, Tanz, Musik, Film und Kunst nicht nur erlebbar, sondern können gemeinsam erprobt, hinterfragt und gestaltet werden.
Ecofeminismus – vielleicht ein neues Wort für viele, doch die Idee dahinter ist einfach: Wer sich um die Natur kümmert, stärkt gleichzeitig Gleichberechtigung und soziale Gerechtigkeit. Das Festival denkt diese Fragen intersektional: Es schaut auf die Verbindungen zwischen Umwelt, Geschlecht, Herkunft, Macht und gesellschaftlicher Stellung. Wer trägt welche Lasten? Welche Stimmen werden gehört, welche übersehen?
Das Festival ist lebendig und experimentierfreudig: In Workshops können Frauen* und Mädchen* –  das Sternchen steht hier für alle Menschen, die sich selbst weiblich definieren – Theater, Tanz und Performance selbst ausprobieren. Beim zweitägigen Symposium in Zusammenarbeit mit dem Cornelia Goethe Centrum für Geschlechterforschung der Goethe-Universität Frankfurt am Main treffen internationale Künstler*innen, Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen auf Publikum und diskutieren drängende Fragen. Abends öffnen Performances, Musik und Filmkunst Räume zum Staunen, Mitfühlen und Nachdenken – ein Ort für Begegnung und kreative Ideen. Das Internationale Frauen*Theaterfestival ist Teil des Magdalena-Projekts, einem weltweiten Netzwerk, das Künstler*innen verbindet und ihnen Plattformen für gesellschaftlichen Dialog bietet. So entsteht über Ländergrenzen hinweg eine internationale Stimme für feministische Perspektiven in der Kunst.
Zu den Programm-Höhepunkten des diesjährigen IF*TF zählen Crystn Hunt Akron mit PLASTICPHONIA, einer Musikperformance als eindringliche Hymne gegen den Klimawandel. Julia Varley, Mitbegründerin des Magdalena Projects, präsentiert COMPESSION – drei bildstarke, teils groteske Geschichten über Leidenschaft, Freundschaft, Zärtlichkeit, Mitgefühl und Solidarität. Jana Korb und Ella von der Haide laden mit ihrem Post-anthropozentrischen Zirkus zu einer interaktiven Reise ein, die artenübergreifende Verbundenheit und die Kraft von Symbiosen sinnlich erfahrbar macht. Ein programmübergreifender Fokus liegt auf dem Thema »Wasser«. Das komplette Programm steht demnächst unter www.iftf-frankfurt.com online.
Festival-Gründerin Bárbara Luci Carvalho wird in diesem Jahr mit dem Tony-Sender-Preis der Stadt Frankfurt ausgezeichnet – eine Ehrung für Frauen, die sich für Demokratie, Gleichberechtigung und Menschenrechte einsetzen. Mit dem Internationalen Frauen*Theaterfestival macht sie deutlich: Theater kann ein Motor gesellschaftlicher Veränderung sein, wenn es gemeinsam gestaltet wird. Denn im Strom der Veränderungen reicht es nicht, sich treiben zu lassen – es braucht gemeinsames Handeln, um Zukunft neu zu denken.

Foto: Crystn Hunt-Akron in »Plasticphonia«, © Roland von der Aist

www.iftf-frankfurt.com

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