Stadt der Fotografinnen.

202429may(may 29)11:0022sep(sep 22)18:00Stadt der Fotografinnen.Frankfurt 1844 – 2024 :Ausstellung

Event Details

Ilse Bing, Selbstporträt mit Leica im Spiegel, Silbergelatineabzug, Frankfurt 1931, HMF.Ph13363
© Historisches Museum Frankfurt

Frankfurts Entwicklung zur internationalen Großstadt seit der Industrialisierung ist eng verknüpft mit der Entwicklung des Mediums Fotografie, aber auch der gesellschaftlichen wie künstlerischen Emanzipationsgeschichte von Fotografinnen. Frankfurt als künstlerisches, berufliches und lebensweltliches Schaffenszentrum der Fotografinnen war und ist dabei viel mehr als eine zufällige Koinzidenz des Orts: Hier entstehen bis heute vielfältige Ausbildungs-, Arbeits- und Wirkungsmöglichkeiten für sie; aber auch die Stadt als fotografisches Objekt verbindet ihre Werke. Die Wirkungsfelder der Fotografinnen und Fotokünstlerinnen decken alle Genres des fotografischen Mediums ab, vom Bildjournalismus über die Architektur-, Mode-, Porträt- und Theaterfotografie bis hin zu künstlerischen Fotokonzeptionen. Viele in ihrer Zeit bekannte Fotografinnen sind aber bisher kaum in der breiten Öffentlichkeit gewürdigt worden. Im Historischen Museum Frankfurt (HMF) wird deshalb die gesamte Sonderausstellungsfläche von 1.000 m² für ihre Werkschau mit rund 450 regionalen, nationalen und internationalen Exponaten bespielt.

Die Ausstellung präsentiert chronologisch Frankfurter Fotogeschichte unter besonderer Berücksichtigung des fotografischen Wirkens von Frauen. Frühe Fotopionierinnen wie Julie Vogel sind ab den 1840er Jahren in Frankfurt tätig. In der Kaiserzeit entstehen die ersten selbständig von Frauen geführten Fotoateliers, wie von der Porträt- und Theaterfotografin Katharina Culié. In den 1920er Jahren wird durch das »Neue Frankfurt« kultureller und gesellschaftlicher Wandel vorangetrieben, von dem unter anderen die Fotografinnen Grete Leistikow, Jeanne Mandello und Ilse Mayer Gehrken beeinflusst werden. Besonders mit der 1968er-Generation ist die Stadt geprägt vom fotodokumentarisch einzigartigen Stil Barbara Klemms, Erika Sulzer-Kleinemeiers, Inge Werths oder Abisag Tüllmanns. Ab der Nachkriegszeit spielt auch das Thema Architektur im Schaffen zahlreicher Fotografinnen bis heute eine Rolle, so im Werk von Ursula Edelmann, die besonders den fotografischen Blick auf die 1950er Jahre prägt. Dies setzt sich fort in der jüngeren Fotografie ab den 1980er Jahren, dort etwa durch Laura Padgett mit ihren fotokünstlerischen Untersuchungen historischer Bauten oder Meike Fischer mit einem gesellschaftspolitischen Blick auf aktuelle Neubauprojekte. Mara Eggert, Annegret Soltau, Gabriele Lorenzer oder Irene Peschick gehen schon seit den 1960er Jahren in Angewandter Fotografie und Fotokunst vielfältige neue Wege. Susa Templin, Christiane Feser und Sandra Mann sind seit den 1990er Jahren in der internationalen Ausstellungs- und Fotoszene vernetzt. Die künstlerische Ausbildung von Fotografinnen an der HfG Offenbach sowie der Städelschule zeigen nicht zuletzt, dass sich Frankfurt von einem Zentrum der Pressefotografie nach 1945 zu einem Ort der Fotokunst der Gegenwart entwickelt hat.

Die soziale, politische und künstlerische Dimension der Werke und Lebenswege der Fotografinnen wird durch Diskussionsveranstaltungen und Artists Talks im reichen Begleitprogramm thematisiert. Eine Filmreihe in Kooperation mit dem Filmmuseum des Deutschen Filminstituts in Frankfurt soll die Wechselwirkung von Fotografie und Film in den Blick nehmen und Filmbiografien der Fotografinnen einem breiten Publikum näherbringen.

29. Mai bis 22. September 2024
Öffnungszeiten:
Di.–So., 11–18 Uhr

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Uhrzeit

Mai 29 (Mittwoch) 11:00 - September 22 (Sonntag) 18:00(GMT+00:00)

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