Am Nikolaustag startet das Staatstheater Darmstadt mit einer frischen Inszenierung der Märchenoper »Hänsel und Gretel« von Engelbert Humperdinck. Frisch auch wohl insofern, als die Regisseurin Nicola Raab sich, wie es heißt, in einen gewissen Tim Burton-Style begeben will. Das ist der Filmregisseur, dessen »Edward mit den Scherenhänden«, »Dumbo« oder »Alice im Wunderland« mit einem Gothic-ähnlichen Stil (nicht nur) Youngsters zu fesseln verstand.
Für die opulente Oper »Hänsel und Gretel«, die sich in einem verwunschenen Wald verlaufen, seltsamen Gestalten und einer Hexe begegnen, mag diese Sichtweise durchaus einen zeitgemäßen Reiz haben. Birgt doch auch die Komposition des Wagner-affinen Humperdinck neben einprägsamen Melodien und Gesang enorm viele Möglichkeiten, »kindliche Ängste zu beleuchten«, so etwa die Regisseurin. Die Gesamtleitung übernimmt Opernchef Daniel Cohen persönlich. Ein Dreiakter, der die ganze Familie fordern kann.
»Hänsel und Gretel« am Staatstheater Darmstadt