Mit seiner 17. Ausgabe kommt das Festival wieder zurück. Angekündigt ist eine Auswahl aus der Filmproduktion des Landes. So wird »Mariposa de papel« (Papierschmetterling) von Rafael Medina das Festival eröffnen. Der poetische Dokumentarfilm im Roadmovie-Stil erhielt den Premio Araya Mejor Ópera Prima für das beste Erstlingswerk. Der Araya-Preis geht auf den gleichnamigen Filmessay von 1959 zurück, mit dem Margot Benacerraf (1926–1924) international bekannt wurde. In beiden Filmen werden Menschen gezeigt, die unter schwierigen Bedingungen ihr Leben zu meistern wissen. Rafael Medina Adalfio hat ihr Erscheinen zugesagt.
Drei außergewöhnliche Filme wurden von venezolanischen Filmschaffenden inszeniert, die in Mexiko leben und sehr unterschiedlich sind. Mit »Mi tía Gilma« (My Aunt Gilma) ist ein Spielfilm zu sehen, der 2019 in Caracas gedreht wurde und im Zeichen einer massiven Auswanderungswelle und zahlreicher Straßenproteste in Venezuela steht.
Die zweite mexikanisch-venezolanische Co-Produktion ist »La candidata« (The Candidate) von Emil
Guevara und Ronald Rivas Casallas, mit einem durchaus kontroversen queeren Thema. »La candidata« erhielt im Rahmen des Dokumentarfilm-Festivals CCS DOC 2023 den Nationalpreis als bester Film.
Über den im Rhythmus eines modernen Westerns konzipierten und vielfach prämierten Spielfilm »La sombra del catire« (The Shadow of the Catire), von Jorge Hernández Aldana war folgendes zu lesen: »Eine mächtige cineastische Reise in die Abgründe der menschlichen Seele.«
Mit »Contactado« ist wieder ein Film des Cineasten-Duos Marité Ugás und Mariana Rondón im Programm. In den letzten Jahren liefen u.a. ihre vielfach prämierten Filme »Postales de Leningrado« (Rondón 2007), »El chico que miente« (Ugás 2011) und »Pelo malo« (Rondón
2013).
Mit »Ali Primera« von Daniel Yegres wird der Festivalsamstag musikalisch in die letzte Runde des
Wettbewerbs für den Publikumspreis Bester Film gehen. Der Film erzählt die Geschichte des
gleichnamigen Liedermachers, dessen früher Tod bis heute ungeklärt ist.
Am Festivalsonntag wird nicht nur der 2. Publikumspreis Bester Film verliehen. Es gibt auch erstmals einen Schwerpunkt auf indigene Filme. Der Dokumentarfilm »Shawantama‘ana« (A Place to Stay) von Yanilú Ojeda liefert spannende Hintergründe zur Kultur der Wayú. Für mehr Informationen über das indigene Filmschaffen wird Ojeda in einem Gespräch zur Verfügung stehen.
In einer Filmrolle wird junger indigener Film präsentiert. Zwischen den Vorstellungen soll Schokolade und Rum aus Venezuela serviert werden.
Venezuela im Film – ¡Qué chévere! Vom 24.–27. April im Filmforum Höchst
