Das Festival hat wieder einmal einen neuen Standort. Hinter dem Namen Massif E verbirgt sich das ehemalige E-Kino-Center an der Hauptwache. Mit frischem Elan präsentiert das Organisationsteam zwölf hessische Produktionen im regionalen Langfilmwettbewerb. Konnte das Festival schon im letzten Jahr mit hiesigen Produktionen glänzen, so heißt es in der aktuellen Vorankündigung, das Programm sei mit einer Welt-, einer Deutschland- und neun Hessenpremieren stärker denn je. Denn allmählich gewinne Hessen auch als Produktionsland an Bedeutung.
Von Mehmet Akif Büyükatalys Verschwörungsthriller »Hysteria«, der das Festival eröffnen wird, bis zu Marcin Wierzchowskis Dokumentarfilm »Das deutsche Volk« über die Hinterbliebenen und Überlebenden des rassistischen Anschlags in Hanau 2020 gibt es eine große Auswahl an Themen und Genres.
So wartet der Darmstädter Regisseur Anatol Schuster mit einer poetischen Tragikomödie über Besitz, Freiheit und den Mut zum Loslassen auf. In »Chaos und Stille« zieht eine Frau auf das Dach ihres Wohnhauses und löst eine Welle von Faszination und Protest aus. Es entsteht aus der Vogelperspektive ein wunderbares Porträt Darmstadts, das beim Internationalen Filmfestival Warschau mit dem Regie-Preis ausgezeichnet wurde.
Beim Internationalen Filmfestival Warschau erhielt Oro Amargos Coming-of-Age-Western »Oro Amargo« den Preis der Oekumenischen Jury. Der Film zeigt ein 16-jähriges Mädchen, das sich in der chilenischen Atacama-Wüste gegen mafiöse Strukturen wehrt. Hermann Vaske hat in »Creativa Paradiso« die Unterstützung von Blixa Bargeld, Lilith Stangenberg, Marina Abramovic, Alejandro Jodorowsky und Charlotte Gainsbourg für die Suche nach einer neuen kreativen Renaissance.
Vor dem vor dem offiziellen Kinostart läuft der mit Barbara Sukowa, Banafshe Hourmazdi und Katharina Schüttler hochkarätig besetzte, in Frankfurt spielende Politthriller »Klandestin« von Angelina Maccarone, in dem ein homosexueller Künstler und ein marokkanischer Flüchtling in ein Netz aus politischen Intrigen und islamistischem Terror geraten.
Der Offenbacher Tim Ellrich präsentiert sein kürzlich mit dem Special Jury Award beim Festival Rotterdam ausgezeichnetes Werk »Im Haus meiner Eltern«. In eindringlichen Schwarz-Weiß-Bildern entwirft er ein Familiendrama, in dem sich eine spirituelle Heilerin um ihren an Schizophrenie erkrankten Bruder und ihre alternden Eltern kümmert.
In »Future Frames« erschaffen internationale Medienkünstler mithilfe von KI beeindruckende Bewegtbild-Sequenzen, inspiriert vom diesjährigen Festivalthema »Angst«. Aus einfachen Wort-Eingaben erschaffen sie in Echtzeit furchteinflößende Bilderwelten. Das Publikum kann diesen kreativen Prozess auf der großen Leinwand im Massif E live mitverfolgen. Vorab befasst sich ein Panel mit den Auswirkungen von KI auf kreative Arbeit und die Zukunft des Films.
18. Lichter Filmfest vom 22.–27. April im Frankfurter Massif E
