Corona Update
13.01.2021
Der Leitglossist der FAZ bringt es heute in ein und demselben Artikel fertig, die Zustände in deutschen Altersheimen zu geißeln UND zu postulieren, mit einem »Lockdown-Light« werde man des Corona-Virus nicht mehr Herr.
Wir wissen nicht, was für Zahlen Herrn JvA vorliegen. Uns liegen die Zahlen der Corona-Toten von Hessen mit Stand vom 11.01.2021 vor, zitiert nach HR-Online, wo als Quelle das Robert-Koch-Institut angegeben wird.
Demnach gab es in Hessen 3.504 Coronatote. Das sind etwa 10% aller Corona-Toten in Deutschland, Hessen stellt einen Anteil von knapp 8% an der Bevölkerung der BRD. Das Durchschnittsalter von Hessen liegt etwas niedriger als im Bundesdurchschnitt. Nehmen wir daher Hessen mal als ungefähr repräsentativ für die BRD an.
In Hessen sind etwa 64% der Coronatoten (wie es heißt an und mit Corona) in Altersheimen gestorben. 96,4% waren 60 und älter, immerhin noch 70% waren 80 und älter. – In der Altersgruppe von 0 – 34 gab es dagegen 10 Todesfälle, in der Gruppe von 35-59 genau 116.
Wie man daraus schließen kann, ein offenkundig kaum wirksamer Lockdown müsse weitergeführt und auch noch verstärkt werden, ist uns ein Rätsel.
Daß man allerdings in Altersheimen etwas tun muß, ist doch seit April 2020 klar. Offenbar ist Tübingen die einzige Stadt geblieben, die wirkungsvolle Maßnahmen ergriffen hat.
Seit Februar 2020 war zudem klar, daß es im Ernstfall einen Notstand an Pflegepersonal geben würde. Niemand, weder der Herr Spahn noch eins der regionalen Gesundheitsämter hat es für nötig befunden, einen Bereitschaftsdienst auf Freiwilligenbasis zu organisieren. Wie es aussieht aus Angst, dabei etwas falsch zu machen und auf Kosten hängen zu bleiben, haben Ämter und Behörden es vorgezogen, überhaupt nichts zu tun. Stattdessen werden wir seit fast einem Jahr mit einer klebrigen Moralsülze zugeschüttet, während gut 2,5 Millionen unserer Mitbürger tatenlos zusehen müssen, wie ihre Existenz vernichtet wird – ohne daß das überhaupt – und sei es als Kollateralschaden – zur Kenntnis genommen wird.
02.11.2020
Der 2. Corona-Lockdown, der heute beginnt – bei uns heißt er Lockdown-Light, in Österreich Lockdown-Medium, in Frankreich bemüht man sich nicht einmal mehr um einen beschönigenden Namen – ist ein Zeichen von Arroganz und Hilflosigkeit.
Anlaß sind steigende Infektionszahlen, kein Wunder und wie seit langem vorausgesagt. Da die verheerenden wirtschaftlichen Folgen des 1. Lockdowns nun auch Politikern bewußt geworden sind, schließt man jetzt einfach all das, was nicht so teuer ist und zudem entbehrlich scheint, nämlich Hotels und Gaststätten, Sportanlagen und Museen, Kinos und Theater.
Der wahnhafte Kurzschluß besteht darin, menschliche Kontakte als Verursacher der Infektionen um 75% zu reduzieren. Dann werde sich binnen 4 Wochen alles so richten, daß es doch noch ein Weihnachten (auch so ein elender Infektionsherd) geben könnte.
Die zur Schließung verdonnerten Orte, die Existenz von deren Inhabern und die Rechte von deren Nutzern, sind Schließern wie Medien arroganterweise völlig wurst, haben sich monatelang in Einvernehmen mit staatlichen Stellen um funktionierende Hygiene-Konzepte bemüht – und jetzt, wo die stehen und das Geld dafür ausgegeben ist, kriegen sie noch zusätzlich einen Tritt in den Hintern.
Tatsache ist, daß diese Orte als Infektionsherde statistisch nicht in Erscheinung getreten sind, was bedeutet, daß ihre Schließung vermutlich nicht geeignet ist, die Zahl der Neuinfektionen wirksam herunterzufahren.
60% aller Infektionen ereignen sich mittlerweile in den Haushalten – und das Virus kommt in die Haushalte per Zufall und über Reisen und »Superspreader-Events« wie Hochzeiten, Feiern und Parties. Das Infektionsgeschehen setzt sich im Hintergrund fort.
Bei 75% aller Infektionen kann mittlerweile keine Infektionskette mehr, die man unterbrechen könnte, ermittelt werden, weswegen man die Gesundheitsämter von der Arbeit, diese zu verfolgen, entbinden könnte. Die paar Tausend Soldaten, die zur Hilfe dafür abgestellt worden sind, könnte man stattdessen in Krankenhäusern einsetzen, wo lediglich das Pflegepersonal nicht ausreicht, einen eventuellen zusätzlichen Ansturm von Corona-Patienten zu bewältigen. Auch das ist seit März 2020 bekannt – es ist also seit 8 Monaten versäumt worden, Bereitschaftskapazitäten aufzubauen.
Es ist aber natürlich viel dramatischer, mit sorgengerunzelter Stirn vor die Kameras zu treten, und dem Volke »Blut, Schweiß und Tränen« abzuverlangen – und ihm einen Schuß vor den Bug zu geben, weil – da sind sich Medien und Politik einig – dessen asoziales, ungezügeltes Benehmen und seine rücksichtslose Feierei der Grund für die steigenden Infektionen sind. Und das grenzt dann auch noch an Volksverachtung.
Kurt Otterbacher
P.S.: am 07.12.2020:
Was machen wir denn, wenn – wie zu erwarten – Ende Dezember nur eine Delle im Infektionsgeschehen zu erkennen ist? Haben wir bis dahin genug Pflegepersonal in Bereitschaft? Kommt vielleicht noch eine kleine Ausgangssperre bis März dazu, oder solange, bis es ein Serum gibt? Schaffen wir einfach das Volk ab? Verbieten wir dem Virus per Gesetz, sich weiterzuverbreiten?
Gibt es keine anderen Krankheiten mehr? Man hört nur noch von Corona und kriegt den Eindruck, wenn das Virus besiegt ist, beginnt die große allgemeine Gesundheit.
In Deutschland sterben jährlich 950.000 Menschen, davon bisher etwa 17.000 an Corona, über 300.000 davon an Krebs, was in den Statistiken euphemistisch »Neubildungen« genannt wird. Ist das nun bald vorbei?