Delattre Dance Company tanzt auf Leben und Tod

© Delattre Dance CompanyEin Hauch von Bolschoi im Gallus Theater

Marie-Agnès Gillot ist der Star der französischen Tanzszene. Sie vereint Leidenschaft mit höchster Perfektion und einer unglaublichen Leichtigkeit. Im Gallus Theater? Nicht ganz. Persönlich erleben wir die Primaballerina der Opéra de Paris in Winnie Beckers Haus zwar nicht, aber die Choreografie »Rain, in her dark eyes«, die ihr Landsmann Stéphen Delattre eigens für sie geschaffen hat, bekommen wir zu sehen. Anlass dafür war die Verleihung des »Prix Benois de la Danse«, des seit 1991 jährlich im Moskauer Bolschoi vergebenen Oscars der Tanzszene, an Marie-Agnès Gillot vor zwei Jahren.
»Rain, in her dark eyes«  ist eine von vier Arbeiten Delattres im Programm »The Darkness of Light«, das durch je eine Gastchoreografie von Regina van Berkel und Hans Henning Paar ergänzt wird. Erstere kennt man in Frankfurt als Tänzerin von William Forsythe im Ballett Frankfurt (1993 – 2000) und durch ihre Stücke im Mousonturm und an der HfMDK. Letzterer ist künstlerischer Leiter des TanzTheaterMünster und orientiert sich hauptsächlich am zeitgenössischen Tanz, mit besonderem Blick auf die darstellerischen Fähigkeiten der Tänzer und Tänzerinnen.
Der namensgebende Solotänzer und Choreograf hat die Delattre Dance Company 2012 gemeinsam mit Martin Opelt als Kompagnon gegründet. Er nutzt Elemente des klassischen und modernen Balletttanzes, um eine eigene Körpersprache zu entwickeln. Die Gruppe fällt dabei durch ihr hohes tänzerisches Niveau, innovative Tanzschrift und eine facettenreiche Bildersprache auf.
»The Darkness of Light«, die Dunkelheit des Lichts, wird bereits der zweite gemischte Ballettabend der aus zehn Tänzern bestehenden Company im Gallus-Theater sein. Alle drei Choreografen setzen sich dabei mit dem Thema »Leben und Tod« auseinander. »Seven Images from the Dark Land« wurde von Regina van Berkel eigens für diesen Abend kreiert. »Twin Shadows« von Hans Henning Paar hingegen gehört wie die Beiträge Delattres, darunter das 2012 in Stockholm ausgezeichnete »Invisible traces«, zum Repertoire des bei den Mainzer Kammerspielen angesiedelten Ensembles. Getanzt wird zur Musik von Georg Crumb, Max Richter, Christian Grifa, The Irrepressibles, Petris Vasks und von Charles Ives – auf Leben und Tod.

Walter H. Krämer
Termine: 26. , 27. September 20 Uhr, 28. September 18 Uhr
www.gallustheater.de
www.delattredance.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert