Jüdische Künstler*innen haben in den ersten Jahrzehnten in Deutschland prägende und führende Rollen eingenommen, bis das Nazi-Regime ihre Karrieren zerstörte, sie zur Flucht zwang, ihr Leben vernichtete und auch ihre Biografien und ihr künstlerisches Erbe aus der Geschichtsschreibung tilgen wollte.
Dem künstlerischen Schatz, den sie hinterließen, kommen Museen nun wieder auf die Spur. Seit einigen wenigen Jahren wird er in Frankfurt wieder zurück ins Licht geholt: ikonische Malerinnen im Jüdischen Museum, eine berühmte Sammlerpersönlichkeit im Museum für Angewandte Kunst, Carry und Nini Hess im Museum Giersch. Indem man ihnen Ausstellungen widmete, ihre Biografien komplettierte und präsentierte, gewannen sie das Licht der Aufmerksamkeit zurück. Mehr noch: auch ihren Stellenwert im künstlerischen, gesellschaftlichen Leben der Stadt.
Die Oper Frankfurt steht da nicht nach. Am 5. und 6. September widmet sie der Opernsängerin Magda Spiegel ein Porträt, die in den zwanziger und frühen dreißiger Jahren zum Star des Hauses avancierte. Als dramatische Altistin galt sie landesweit als eine der besten Künstlerinnen landesweit. 1935 wurde sie entlassen, über Jahre verfolgt, gedemütigt und drangsaliert und 1944 in Auschwitz ermordet.
Mit einer dokumentarischen Collage, mit Liedern und Arien, die zu ihrem Repertoire zählten, Bild- und Tondokumenten möchte die Oper an ihr Leben erinnern. Es werden Werke von Bruch, Hindemith, Gideon Klein, Schubert, Verdi und Wagner zu hören sein. Es singt Zanda Švede, Brigitta Assheuer und Helge Heynold übernehmen den Lese-Part.
Ein Abend der Oper Frankfurt: Magda Spiegel – vor der Zeit verstummt
