Gallus Theater: Pop-Up Collecitve Wien tanzt Bauhaus

Dass man Architektur auch tanzen kann, hat zuallererst, nämlich schon 1922 zu dessen Uraufführung, Oscar Schlemmers »Das Triadische Ballett« demonstriert, in dem der tänzerische Ausdruck mehr von der Materie der futuristisch geometrischen Kostüme gelenkt wird als von den Akteuren. Die erst in den 1970er-Jahren wiederentdeckte legendäre Choreografie – im Juni noch vom Bayerischen Junior Ballett in Darmstadt zu sehen – ist in ihrer Fokussierung des Verhältnisses von Raum und Figur auch Ausgangspunkt für das Pop-Up Collective (PUC) Wien. Dessen 2017 entstandene Choreografie »Bauhaus tanzt« (Maria Shurkal/Anna Possarnig) verspricht als spartenübergreifende Tanzperformance »ein surrealistisches Spektakel aus Formen, Farben und Klängen«. Dem an die Ästhetik Oskar Schlemmers und die Ideen des Bauhaus angelehnten Tanz von Ester Petrany, Marina Rützler und Anna Possarnig, wird die live erzeugte Klangwelt von John Cages »Sonatas und Interludes für ein präpariertes Klavier« gegenübergestellt. »Dabei wird der ursprüngliche Fokus, den Raum erlebbar zu machen, durch interpretatorische Mittel erweitert. Klare, reduzierte, architektonische Komposition wird durch organisches Chaos unterbrochen und ergänzt, der neutrale Körper durch charakteristische Zuschreibung individualisiert«, verheißt die Ankündigung.

Foto: © Fedir Shukan
Termine 12., 13. September, jeweils 20 Uhr
www.gallustheater.de

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