Mousonturm zeigt Doris Uhlichs schleimige Performance »Gootopia«

Alles im Eimer, dessen die Performance »Gootopia« bedarf: Schleim, im Englischen »Goo«, steht auf offener Bühne sicher auch im Mousonturm kübelweise bereit für Doris Uhlichs wie gewohnt nackte Protagonisten. Demonstrieren will die österreichische Konzeptkünstlerin zusammen mit diesen – zwei Frauen, drei Männer – nicht nur, was man mit Schleim alles zu machen im Stande ist, sondern das grundsätzlich Fluide der menschlichen Existenz. »Jedes Leben startet feucht, wir kommen nicht trocken, nicht ›sauber‹ auf die Welt.«, kündigt der Mousonturm diesen glibberigen Abend an. Und weiter: »Schleim ist ein uns ursprünglich vertrauter Stoff, der den Organismus zusammenhält und Verbindungen herstellt. Zumeist aber verlieren wir im Laufe des Lebens den Bezug zu ihm: In der Science-Fiction (…) steht (er) für das Nichtmenschliche, das Unbekannte, das sich fließend ausbreitet; und auch in unserer pandemischen Gegenwart ist er mit Angst behaftet.«
»Gootopia« ist als installative Performance angesagt, die das Publikum einlädt, eine vielschichtige und erweiterte Praxis von Tanz zu erfahren, die skulpturale, landschaftliche und halt auch installative Qualitäten umfasst.
Schleim ekelt viele an, aber kann durchaus auch zu wohligen frühkindlichen Erfahrungen wach rufen. Schon deshalb steht es jedem Besucher frei, den für sich geeigneten Platz und Position zu finden. »Es flutscht«, resümiert eine Wiener Kritik das etwa anderthalbstündige pausenlose Event. Doris Uhlich setzt sich seit über zehn Jahren vom kritischen Blick auf das klassische Ballett geleitet mit Schönheitsidealen und Körperidealen auseinander.

gt (Foto: © Alexi Pelekanos)

21., Januar 20 Uhr; 22. Januar 16+20 Uhr
www.mousonturm.de

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