Sie sind ein Paar, kommen aus Israel, tanzten dereinst wie etliche andere berühmte israelische Choreograf*innen für die Batsheva Company in Tel Aviv, um danach im Ausland richtig Karriere zu machen: Guy Weizman und Roni Haven leben heute in Holland, wo Weizmann seit 2017 als Intendant der Compagnie Noord Nederlands Toneel fungiert. Ihrer Verpflichtung in Mainz liegt die bereits in Oldenburg geknüpfte Verbindung zum Mainzer Tanzdirektor Honne Dohrmann und seinem Intendanten Markus Müller zugrunde. Nach deren Wechsel in die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt gab es hier von Weizman & Haven bereits »My private Odyssey«, »4«, »Small Places« (im Kloster Eberbach) und zuletzt – das war 2019 – die rosa umwölkte Choreografie »Freedom« über Sehnsüchte und deren Grenzen zu sehen. »Immer explosiv, stets am Puls der Zeit und auf jeden Fall ein Fest für die Fans des mitreißenden Tanzes«, verspricht die Ankündigung nun auch für die Uraufführung von »Nostalgia«. Acht Ensemble-Mitglieder von tanzmainz widmen sich darin der Frage, wie wir die Vergangenheit erleben. Ob wir sie verklären oder verdammen, ob wir sie vergöttern oder vergessen oder zu vergessen suchen: Das Erinnern könne sehr radikal werden, heißt es, und werfe uns auf uns selber zurück: Weshalb sind wir so, wie wir sind? steht, wenn wir das recht verstehen, über allem. Auf einer Bühne von Ascon de Nijs, die das Phänomen lückenhaften Erinnerns eindrucksvoll bebildert, und in aufwendigen Unikat-Kostümen des In-Designers Joris Suk.
Tanzmainz: Guy Weizman & Roni Haver zeigen »Nostalgia«
