Die Schlosskonzerte Bad Homburg feiern im kommenden Jahr 25-jähriges Bestehen mit ihrem Gründer, Organisator und Leiter Karl-Werner Joerg, der gerade 60 Jahre alt wurde und so kreativ und erfinderisch ist wie eh. Dabei waren die Gründungsjahre alles andere als einladend zur Realisierung einer Reihe von Konzerten: »Die Schlosskirche war, was professionelle Konzerte angeht, verwaist«, so Joerg. Es gab zwar, wie auch heute, hin und wieder (Konzert-) )Veranstaltungen im Kurhaus, die jedoch eher konzeptlos waren. Bei der Recherche im Umkreis von Bad Homburg »ist mir damals aufgefallen, dass es im gesamten Rhein-Main-Gebiet keine Konzertreihe mit Kammerorchestern gibt. Das war meine Nische.« Die wusste er zu nutzen – und nicht nur das:
mit der Einladung renommierter Ensembles zu Konzerten in der auch akustisch reizvollen Schlosskirche suchte (und fand) Karl-Werner Joerg Sponsoren für einen Wettbewerb für junge, begabte Dirigent*innen – und das bereits einige Jahre vor den renommierten Solti- und Mahlerwettbewerben! Mit dem Ziel, die Preise nicht nur finanziell auszustatten, sondern den Gewinnern ein Podium mit den jeweils im Rahmen der Konzertreihe auftretenden Kammerorchestern zu ermöglichen und Preise auszuloben, die seit 2006 als »Deutscher Dirigentenpreis« Furore machen.
»Ganz oben sollte das Projekt aufgehängt werden«, so Joerg – für den ersten Deutschen Dirigentenpreis war deshalb die Berliner Philharmonie als Austragungsort gerade gut genug, mit dem Deutschen Sinfonieorchester auf dem Podium und mit Sir Roger Norrington als Vorsitzenden der Jury. Dennoch war das Gesamtprojekt in Bad Homburg nicht problemlos weiterzuführen. Die Schlosskirche konnte zwar zunächst kostenfrei für Konzerte genutzt werden; der eigentliche Impuls und erste finanzielle Unterstützung wurden in der Amtszeit des Bürgermeisters Michael Korwisi (um 2009) und dessen Kulturdezernentin Beate Fleige gesetzt. Dennoch sprach Joerg einmal von »Mangelverwaltung«, Stichwort: Sponsoren – die er finden musste um seine ehrgeizigen Projekte zu stemmen. Er fand auch sie, die bis heute wesentlich zur finanziellen Realisierung der Konzerte beitragen.
Der umtriebige Organisator Karl-Werner Joerg, dessen Gespür für herausragende junge Begabungen besonders ausgeprägt ist, kann sich rühmen, mit Talenten wie z.B. die jetzt weltweit gefeierten Musiker Sergey Khachatryan (Violine), dem Cellisten Maximilian Hornung und Igor Levit als damals beim Studium 15-Jährigen in Hannover entdeckt und gefördert zu haben. Mit dem Württembergischen Kammerorchester hat Joerg so etwas wie ein Hausorchester geholt, das auch in der neuen Saison 2024/25 zur Wiedereröffnung der Schlosskirche nach umfangreichen Renovierungsarbeiten am 22.11.24 wieder präsent sein wird. Das Jubiläumskonzert am 12.10.24 wird mit dem Münchener Kammerorchester jedoch noch einmal im Saal des Kurhauses ausgetragen.
Wir sind gespannt auf alles, was noch im Rahmen der Bad Homburger Schlosskonzerte in der kommenden Saison zu erwarten ist.
Alle Infos und Buchungsmöglichkeiten auf der Webseite www.badhomburger-schlosskonzerte.de.