Gershwins Summertime
Zum Ende der Sommerpause und gewissermaßen als Ergänzung zum amerikanischen Open-Air startet die Alte Oper Frankfurt vom 30. August bis 4. September mit »Porgy and Bess« von George Gerswhin eine hierzulande viel zu selten aufgeführte (man darf es so nennen) Opern-Rarität. Sicher sind die in unendlich vielfachen Interpretationen immer wieder erklingenden Ohrwürmer wie »Summertime«, »It ain‘t necessarily so« oder »I got plenty o‘nuttin« wirklich Allgemeingut geworden. Dabei ist aber die Geschichte aus den afro-amerikanischen Südstaaten eine der bewegendsten Liebesgeschichten, die auf der Opernbühne erzählt werden. Bei dem Komponisten George Gershwin kommt hinzu, dass er in der Verschmelzung von Jazzelementen, Gospels, Arien und Duetten sowie neo-romantischen Episoden eine unnachahmliche, suggestive, ja unverwechselbar »amerikanische« Tonsprache gefunden hat, die Vorbild geworden ist für nachfolgende Komponisten der Neuen Welt – und der man sich kaum entziehen kann. Von hier zu Lennie Bernsteins »West Side Story« ist – wen wundert‘s – der Weg nicht mehr weit.
Und: weil sich in den USA auch achtzig Jahre nach der Uraufführung des Werkes in Bezug auf Rassendiskriminierung wenig geändert hat (Trump lässt grüßen), scheint das Werk heute aktueller, packender denn je. (Aufgeführt wird in Englisch mit deutschen Übertiteln).