Als die damals gerade mal 14-jährige russische Pianistin Alexandra Dovgan im Münchner Prinzregententheater ihr Debut gab, schwärmte Kritiker Helmut Mauró in der SZ: »Schon nach wenigen Takten war klar: Der Grat zwischen Wunderkind und Künstlerin ist etwas breiter als gedacht. Sie ist beides. Gerade das macht den künstlerischen Charme dieser Musikerin aus, die entschlossen, aber keineswegs nassforsch die Bühne betritt, sich kurz verbeugt und gleich loslegt mit Ludwig van Beethovens Sturmsonate. (…). Dafür bringt Dovgan diese niederschmetternde melodische Aufrichtigkeit, die so klar ist und sich so wahr anfühlt, wie das nur ein zutiefst subjektives Spiel hervorbringen kann, das gleichzeitig von sich selbst abstrahiert. Das ist der Zauber, dass der ausführende Künstler gleichermaßen bei sich selber ist und beim Werk.« Jetzt stellt sich in Frankfurt die überaus talentierte, mit bereits 4 Jahren beim Moskauer Konservatorium ausgebildete und mit Preisen mittlerweile überhäufte Pianistin zwar nicht mit Beethovens »Sturmsonate«, aber mit der nicht minder bedeutsamen Sonate opus 110 in As-Dur aus des Bonner Meisters letzten drei rätselhaften Klaviersonaten vor. Zwei weitere, eher selten gespielte 2. Sonaten von Robert Schumann und Alexander Skrjabin folgen. Danach gibt’s im Schumann Foyer die Möglichkeit, bei einem Gespräch die Künstlerin näher kennen zu lernen.
Bernd Havenstein / Foto: Alexandra Dovgan, © Irina Schymchak
Termin: 27.10., 15 Uhr
Alte Oper, Mozart Saal
Kartentelefon: 069/13 40 400 oder www.frankfurt-ticket.de