Die ehemalige Großmarkthalle war von 1928 bis zu ihrer Schließung im Juni 2004 ein Frischezentrum, in dem vorwiegend Obst und Gemüse gehandelt wurden. Bereits 2002 hatte die Europäische Zentralbank das 14 Hektar große Areal gekauft, um hier ihre neue Zentrale zu planen und zu bauen.
Dann gab es erst einmal öffentliche Empörung und einen inzwischen beigelegten Rechtsstreit. Der Entwurf des Wiener Architektenbüros Coop Himmelb(l)au zieht einen Riegel quer durch die denkmalgeschützte Halle des Architekten Martin Elsaesser und wird auch so gebaut. Der Bauzaun an der EZB ist mit Stacheldrahtrollen gesichert und für Sprayer und Grafitti-Maler zur Hälfte freigegeben. Auf den ersten Blick sieht man Erd- und Steinhalden, Arbeitscontainer und Bagger sowie die alten Kräne der Ruhrorter Werft. Auf einem schmalen Pfad neben der aufgewühlten Erde, entlang an den bunten Absperrungsmarkierungen gelangt man erst in Mainnähe zu den Graffitiwänden.
»Underartconstruction« ist der Titel des Bauzaun-Projekts, auf rund 400 Quadratmetern Malgrund im Freien, der bis auf wenige Ausnahmen regelmäßig neu geweißt wird. Solange an der EZB gebaut wird, können »Kunstmaler« hier den Bau-Zaun gestalten, vielleicht sogar bis 2014.