Der langjährige Ausstellungskurator Helmut Nordmeyer erarbeitete für die Besucher einen Rundgang mit 252 Abbildungen und Fotos durch die enorm vielfältige Frankfurter Hotel- und Gaststättenszene bis 1943/44. Die meisten der in der Ausstellung gezeigten Lokalitäten sind zusammen mit Alt- und Innenstadt im Zweiten Weltkrieg untergegangen. Auch wenn seither zahllose neue Gaststätten und Hotels entstanden sind, so ließ sich doch die besondere Mischung von urigen Altstadtkneipen und mondänen Innenstadtlokalen nicht wiederherstellen. Die Glitzerwelt und Hektik der modernen Großstadt und die Fachwerkidylle der Altstadt lagen dicht beieinander.
Was einst den Charme des gastronomischen Lebens der Main-Metropole ausmachte war mit den Luftangriffen von 1943/44 unwiderruflich verloren. Durch die geschickte Auswahl der Dokumente zeigt Nordmeyer in der Ausstellung so ganz beiläufig die bedrückende Realität der NS-Zeit jenseits von Apfelweinseligkeit und mondänen Vergnügungspalästen.
Der Ausstellungskatalog, »Von Kaschemmen und Nobelherbergen. Gastronomie in Alt-Frankfurt« mit 252 Abbildungen ist im Institut für Stadtgeschichte für 24,95 € erhältlich.