Kevin Devine

Ein Mann an einer Akustikgitarre ist nicht gerade das aktuellste Modell der Pop-Welt. Doch ungeachtet aller Unkenrufe ist die Minimalversion von Pop immer noch nicht tot. Im Gegenteil: Monat für Monat erscheinen stets neue Folk- und Country-Alben von jungen und nicht ganz so jungen Männern und Frauen mit altem Sound. Eine Akustikgitarre und genügend Stücke für zwei Konzertstunden: Viel mehr braucht auch der New Yorker Kevin Devine nicht. Mit seinen Alben, das jüngste ist 2016 erschienen, hat er gezeigt, dass in der musikalischen Skizze oft mehr Reiz liegt, als im fertigen Werk.
Diese Alben gehören zu den besten Singer/Songwriter-Werken dieser Tage, weil sie sich ganz ohne Scheu der Poesie verschreiben. Stücke wie »You Are The Daybreak« oder »Alabama Acres«, der Song über ein erträumtes Treffen mit dem toten Vater, haben keine Angst vor zu viel Gefühl, vor zu viel Intimität, vor zu viel Tränen, vor Zeilen wie »And in the morning, you are the daybreak«. Warum auch? Was soll ein Songwriter anderes tun, als von Leben, Tod und Liebe erzählen? Jetzt ist der Ex-Miracle of ’86-Frontmann mal wieder im Wiesbadener Schlachthof zu Gast, um über Leid, Liebe und Leidenschaft zu singen. Vor allem Songs des Albums »Brother’s Blood« werden zu hören sein.

mp (Foto: © Shervin Lainez)
So., 9.2., 20 Uhr, Schlachthof, Wiesbaden, Murnaustraße 1, 0611/97445-0
www.schlachthof-wiesbaden.de

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