Familienfilm
»Labor Day« von Jason Reitman
Kate Winslet und Josh Brolin geben ein tolles Paar ab in »Labor Day«, obwohl ihre Beziehung unter ungünstigen Umständen beginnt. Winslet spielt die allein erziehende Adele, die mit ihrem 13-jährigen Sohn Henry (Gattlin Griffith) unterwegs beim Einkaufen ist, als ein verletzter Fremder (Josh Brolin) die beiden nötigt, ihn in ihrem Haus aufzunehmen.
Es stellt sich heraus, dass der Fremde ein entflohener Sträfling namens Frank Chambers ist, der von der Polizei gesucht wird. Nun sind Adele und Henry Gefangene im eigenen Haus. Aus anfänglichem Zwang entwickelt sich in kurzer Zeit Zuneigung, richtet doch Frank in Haus und Garten so einiges, wozu eben eine männliche Hand von Nöten ist. Auch in der Küche kann er sich als erfahrener Kuchenbäcker profilieren.
Die unter Depressionen leidende, überforderte Adele blüht auf und verliert ihre Unsicherheit, und der kleine Henry, dessen Sicht der Film zumeist einnimmt, hat einen Vaterersatz gefunden. Am Ende des Labor-Day-Wochenendes ist eine neue Familie entstanden. Wäre da nicht die Tatsache, dass Frank von der Staatsmacht gesucht wird …
Bis dahin ist der Film ein ordentliches Melodram, ungewohnt zwar für Regisseur Jason Reitman (»Thank You for Smoking«, »Up in the Air«), aber eine hübsche Hommage an Douglas Sirk und John M. Stahl. Leider hat »Labor Day« ein Ende, das hier zwar nicht verraten werden soll, aber so erzwungen »happy« ist, dass einem im Nachhinein der ganze Film grässlich konstruiert vorkommt. Aber Kate Winslet und Josh Brolin sind ein wunderbares Paar.
Claus Wecker
LABOR DAY
von Jason Reitman, USA 2014, 111 Min.
mit Kate Winslet, Josh Brolin, Gattlin Griffith, Tom Lipinski, Clark Gregg, Tobey Maguire
nach dem Roman von Joyce Maynard
Romanze
Start: 08.05.2014
Läuft im:
Kinopolis | Cinema