MAMPF: »In the Mood für Jazz«

Das Jazzlokal Mampf in Frankfurt am Main hat eine faszinierende Geschichte und hat sich seit seiner Gründung in den 1980er Jahren zu einem bedeutenden Ort in der Frankfurter Jazzszene entwickelt. Ursprünglich als Szene-Kaschemme bekannt, wandelte sich das Lokal zu einem Zentrum für Jazzmusik. Dieser Wandel wird besonders durch das Motto »In the Mood for Jazz« verdeutlicht, das sich bei der Schaffung eines neuen Live-Jazz-Podiums Ende der 80er Jahre etablierte.
Ein bedeutender Moment in der Geschichte des Mampf und der lokalen Jazzszene war die Gründung des Vereins Jazz & Maus im Jahr 1989. Dieser Verein wurde ins Leben gerufen, um die Jazz-Musik, insbesondere Jazz-Newcomer, zu fördern. Eine Initiative des Vereins war die Teilnahme am traditionellen Klaa-Pariser Fastnachtszug. Für diesen Anlass wurde eine fahrbare Bühne auf einem Ford-Transit-Chassis gebaut, die als Plattform für Auftritte von Jazzmusikern diente. Das erste Jazz’n’Mouse Quintett gab auf diesem Gefährt seine Premiere vor über 100.000 begeisterten Besuchern des Faschingszuges.
Das Mampf wird heute als Deutschlands kleinster Jazzclub beschrieben und zeichnet sich durch sein authentisches Ambiente aus. Mit verräucherten Wänden und alten Postern bietet das Lokal eine nostalgische und lebendige Umgebung. Der Betreiber des Lokals, Michael »Mischi« Damm, übernahm das Mampf 1983 und wandelte es von einem Punklokal in einen Ort für Live-Jazz und Kunstausstellungen um. Dies spiegelt sich auch in der Inneneinrichtung wider, die eine Sammlung von Gegenständen aus der Zeitgeschichte beinhaltet, wie Fähnchen aus der ehemaligen DDR, alte Flipperautomaten und zahlreiche Plakate.
»Es ist, als ob die Zeit stehengeblieben wäre – wir befinden uns in einem echten Szenelokal der 70er Jahre mit aktuellem Jazzprogramm. Die Stammgäste, eine Mischung aus unbelehrbaren Revoluzzern, Studenten und alteingesessenen Frankfurtern haben alle eines gemeinsam: die Liebe zum Jazz, zum Politisieren und Räsonieren, oder einfach nur die Lust, die Magie dieses Ortes zu genießen«. Das Mampf hat eine kleine, aber leckere Speisekarte. Für Live-Veranstaltungen wird ein Kulturbeitrag erhoben, der direkt den Musikern zugutekommt.
Trotz finanzieller Herausforderungen, insbesondere während der Corona-Pandemie, konnte das Mampf dank privater Spenden und staatlicher Hilfen überleben. Es symbolisiert die Widerstandsfähigkeit und Bedeutung kleinerer Kulturorte. Das Mampf ist nicht nur für die Jazzszene wichtig, sondern auch als sozialer Treffpunkt, an dem sich eine vielfältige Gruppe von Gästen – von Studenten bis hin zu alteingesessenen Frankfurtern – versammelt, um Jazz zu genießen, zu diskutieren und die einzigartige Atmosphäre zu genießen.
Fazit: Das Mampf ist ein wichtiger Bestandteil der Frankfurter Kulturszene und zieht ein stetig jüngeres Publikum an, das den Retro-Charme und den Kultstatus des Lokals schätzt. Es ist ein Beleg für die Lebendigkeit und Vielfalt der lokalen Jazzszene und eine tolle Möglichkeit für jeden Jazzenthusiasten in Frankfurt.
2022 ist das Mampf 50 Jahre alt geworden. Ein Jazzkalender mit dem Titel »50 Jahre Mampf« ist in ausgewählten Buchhandlungen (Ypsilon Buchhandlung, Comicladen X-tra-BooX, Buchladen Land in Sicht) für 20 € erhältlich.

Foto: Michael Damm, © Peter Jülich
MAMPF
Sandweg 64
60316 Frankfurt am Main
www.mampf-jazz.de

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