Wie frei ist Kunst? – Das Ensemble Modern

Wer die stets außergewöhnlichen Programme des Ensembles verfolgt, wird sich diese Frage kaum stellen, denn sie bewegen sich fast immer außerhalb jeder »Norm«. Will heißen: die Konzerte des Orchesters sind im besten Sinne frei von Konventionen. In der neuen Konzertreihe ab 12.1.25 soll nun die Freiheit der Kunst nicht allein musikalisch gedeutet, sondern in begleitenden Gesprächen, Diskussionen, Moderationen hinterfragt werden. Und das lässt sich am besten im sog. Frankfurt-LAB realisieren, der 2009 gegründeten Experimentierbühne in einem ehemaligen Fabrikgebäude des Frankfurter Gallusviertels.
In Zeiten vieler und z.T. einschneidender finanzieller Kürzungen im Kulturbereich stellen sich im Kontext mit dem Thema der Kunstfreiheit das Ensemble Modern die Fragen »Was darf Kunst? Wo liegen die Grenzen? Welche Verantwortung trägt sie? Wie unantastbar ist das Recht auf künstlerische Freiheit? (…) Wie frei sind Veranstaltende? Wie frei sind Ensembles? Wie frei sind Komponist*innen?«.
Zum ersten Termin (12.1.25, 18 Uhr) werden als Gesprächsgäste Marcus Droß, Intendant des »Mousonturm«, Kamila Metwaly von der MaerzMusik Berlin (Festival für Neue Musik) und Leonie Reineke als Moderatorin zu Kompositionen von Pierre Boulez, Jennifer Walshe und John Adams erwartet. Am 23.02., ebenfalls 18 Uhr, werden sich Johanna-Leonore Dahlhoff als künstlerische Leiterin des neu gegründeten »Bridges Kammerochester« (wir berichteten in der Ausgabe 11/24 darüber) und Christian Fausch, Manager des Ensemble Modern neuen und neuesten Kompositionen von Tania Rubio, Vladimir Tarnopolski und Iris ter Schiphorst stellen.
Auf den dritten Abend am 1.5.25 (18 Uhr) sei schon heute hingewiesen: Werke der Komponistinnen Hilda Paredes und Liza Lim werden im Rahmen der Konzertreihe diskutiert mit einer weiteren Komponistin, Brigitta Muntendorf, und der Moderatorin Leonie Reineke.
Freiheiten der Kunst in turbulenten Zeiten.

Bernd Havenstein / Foto: Ensemble Modern, © Wonge Bergmann
Infos und Karten von 7–30 € (nach einem frei wählbaren Solidarsystem) über www.mousonturm.de oder an ADTicket-Vorverkaufsstellen

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