Vor zehn Jahren, zum 30. Jubiläum, gönnte sich die Batschkapp eine Doppel-CD, »76-06. 30 Jahre Hörgenuss«. Als Gesamtschau war das natürlich zum Scheitern verurteilt, aber es half dem Gedächtnis, wer alles wirklich schon hier gespielt hat. Der frühe Punk der Fehlfarben, Sisters of Mercy, die Pogues und die Toten Hosen, die in der Kapp sehr bald eine Heimat fanden, bis sie in die Arenen ausweichen mussten. Die Spin Doctors waren dabei, Evan Dando mit seinen Lemonheads, die Manic Street Preachers, alte Helden wie Cypress Hill, Klassiker wie Nick Cave und Superstars wie Robbie Williams, der auf seiner ersten Solotour ein unvergessliches Konzert in der Batschkapp gab.
Nun wird die Batschkapp 40. Mit dem neuen Areal im Seckbacher Industriegebiet verschwand der Charme und wohl auch endgültig der Geist des alten Sponti-Schuppens. Aber so ist es eben mit der Zeit. Sie lässt sich einfach nicht festhalten. Ralf Scheffler, seit Menschengedenken Chef der Batschkapp, sieht das ähnlich, wenn auch für alte Wegbegleiter vielleicht eine Spur zu nüchtern. Wo denn die Batschkapp, der Ort der linken Alternativkultur geblieben sei, wollte die Frankfurter Rundschau im Frühjahr von ihm wissen. Schefflers Antwort: »Den gibt es nicht mehr.« Dafür gibt es die Batschkapp noch als Veranstalter vieler, vieler Konzerte, Bandwettbewerbe und verschiedenster Partys. Am Freitag, 30.9, haben die Macher dann auch eine offizielle 40 Jahre Batschkapp-Party ins Programm genommen. Mit, war ja irgendwie klar, Hits aus 40 Jahren. Und noch 1.000 Litern Freibier obendrauf.