Mit »Abschied« beginnt in der ursprünglichen Heimatstadt am Main die neue Spielzeit der Dresden Frankfurt Dance Company. Der israelisch-französische Choreograf Emanuel Gat hat das Werk mit den 16 Tänzer*innen des Ensembles einstudiert, und was bei diesem Liveerlebnis im Bockenheimer Depot zu erwarten ist, darüber wurde vor der Premiere wenig verraten. Fest steht allerdings, dass zwei Stücke aus Gustav Mahlers Zyklus »Das Lied von der Erde« interpretiert werden und jede Aufführung völlig anders sein soll als die vorherigen. Die Tänzer*innen sollen den Prozess der Bewegungsschöpfung immer wieder neu durchlaufen. Das passt zu der Arbeitsweise, die der Künstlerische Leiter der Truppe, Ioannis Mandafounis, seit seinem Amtsantritt vor zwei Jahren als freie Kunst eingeführt hat, und doch verspricht der Trailer mehr System.
Der mittlerweile 56 Jahre alte Gat, der für seinen intensiven Dialog zwischen Bewegung und Musik bekannt ist, hat das Tanzen erst verhältnismäßig spät für sich entdeckt. Im Alter von 23 Jahren kam der in Chadera am Mittelmeer geborene Künstler bei einem Workshop seines Landmannes Nir Ben Gal damit in Berührung, stieß nur ein halbes Jahr später zu dessen Company und tourte mit dieser durch die Welt. Schnell entwickelte er eigene Stücke, die er auch auf internationalen Festivals zeigte. 2004 stellte Gat in seiner Heimat eine Truppe zusammen und verlegte diese drei Jahre später ins französische Istres. Der Bewegungsschöpfer, der auch die Beleuchtung für seine Stücke kreiert, arbeitete unter anderem mit dem Ballett der Pariser Oper zusammen, der Sydney Dance Company oder dem Ballet du Grand Théâtre de Genève. Nun geht sein Engagement in Hessen weiter, als Auftakt einer Saison, die eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft schlagen will.
»Abschied« zum Beginn der neuen Spielzeit der Dresden Frankfurt Dance Company