29. Januar bis 17. Februar 2013
Das 50-jährige Jubiläum der Organisation der afrikanischen Einheit (OAU – inzwischen AU) steht im Mittelpunkt des 19. Festivals des afrikanischen Films.
Nicht nur in den Regierungen und Institutionen des Kontinents, sondern auch bei den Produktionsbedingungen gibt es massive Veränderungen. Eine junge Generation von Filmemachern und die neue Digitaltechnik bewirken einen großen Umbruch im Filmschaffen, mit ästhetischen und inhaltlichen Konsequenzen. Das soll im Kino des Deutschen Filmmuseums und im Filmforum Höchst zu sehen sein.
Nicht zuletzt engagieren sich Europäer in diversen Projekten. Das Goethe-Institut hat in mehreren Ländern des Kontinents die Initiative ergriffen und fördert die lokale Filmszene durch Workshops, aus denen Projekte entstehen. Das Festival stellt die »Sudan Film Factory« vor.
Die alternative Filmproduktion »One Fine Day Films« engagiert sich vor allem in Ostafrika mit Workshops und der Vermittlung von Filmpraxis.
Von der Migration aus und in Afrika erzählen die Filme »La pirogue« von Moussa Touré, »Espoir voyage« von Michel K. Zonga, »Tey« von Alain Gomiso und »Bayiri« von Pierre Yaméogo.
Die politischen Veränderungen in Nordafrika führen zu neuen Ausdrucksformen, wie in den beeindruckenden marokkanischen Filmen »Sur la planche« von Leila Kilani und »Death for Sale« von Faouzi Bensaidi.
Auch in Algerien gibt es nach Jahren des Bürgerkriegs ein neues, kritisches Kino, das die immer noch gespannte Situation thematisiert, wie Merzak Allouache in »Le repenti«.
Im ersten Film der afrikanischen Filmgeschichte »Afrique sur Seine« (1957) von Paulin Vieyra und Mammadou Sarr stand aufgrund des Verbots für Afrikaner, in Afrika zu filmen, das Leben der Afrikaner in Paris im Mittelpunkt. Mehr als 50 Jahre später zeigt »Renaigne« von Rachid Djaidani das Leben der afrikanisch stämmigen Gemeinde am Beispiel einer modernen Liebesgeschichte, die von ethnischen Vorurteilen unter Afrikanern gefährdet ist. Auch hier hat sich die Welt verändert.
Afrikanische Gäste werden an den beiden Spielorten erwartet. Das Filmforum präsentiert im Foyer die Ausstellung »weiß – schwarz: Was wäre wenn … Neue Perspektiven auf gewohnte Bilder« des Entwicklungspolitischen Netzwerks in Sachsen.
cw
Weitere Informationen unter: www.africa-alive.de