Ob japanische Blockbuster, Independent- und Dokumentarfilme oder die immer populärer werdenden Animes: Das bestbesuchte Filmfest in Hessen präsentiert auch in diesem Jahr wieder rund 100 japanische Lang- und Kurzfilme der unterschiedlichsten Genres an acht Veranstaltungsorten. Viele Filmschaffende werden zu dem weltweit größten Festival des japanischen Kinos nach Frankfurt kommen und dem Publikum ihre Arbeiten persönlich vorstellen.
Als Highlights und Genre-Beispiele sind Takeshi Kitanos rasanter Samurai-Film »Kubi«, die bunte Komödie »Fly Me To The Saitama – From Biwa Lake With Love« von Hideki Takeuchi sowie Yoshimi Itazus phantastischer Animationsfilm »The Concierge« angekündigt.
Die meisten Filme feiern auf dem Festival ihre Deutschland-, Europa- oder Weltpremiere. Im diesjährigen Festivalschwerpunkt »Crossing Borders«, gefördert vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain, soll die Beziehung und gegenseitige Beeinflussung japanischer und internationaler Filmkulturen deutlich werden. Die Retrospektive zeigt in diesem Rahmen sieben Klassiker des japanischen Film Noir, der von amerikanischen Kriminalfilmen beeinflusst wurde, welche wiederum unter dem Einfluss des deutschen Filmexpressionismus entstanden.
Mehrere Filmvorführungen und Veranstaltungen widmen sich der gegenseitigen Beeinflussung und Zusammenarbeit von japanischen und internationalen Filmschaffenden, die lange Zeit vom Geschehen im Zweiten Weltkrieg belastet war. So zeigt das Festival das Drama »Die Tochter des Samurai« (1937) von Arnold Fanck, eine deutsch-japanische Koproduktionen im Kino des DFF. Dr. Iris Haukamp wird zu der interessanten Entstehungsgeschichte dieses umstrittenen Films einen Vortrag halten. Als aktuelle deutsch-japanische Koproduktion ist der Dokumentarfilm »Johatsu – Into Thin Air« von Andreas Hartmann und Arata Mori im Programm vertreten, der von dem organisierten und selbstbestimmten Verschwinden von Menschen in Japan handelt. Der Spielfilm »18×2 Beyond Youthful Days« erzählt eine berührende Liebesgeschichte, die Regisseur Michihito Fujii mit internationaler Besetzung in Taiwan und Japan gedreht hat.
Ehrengast des Filmfestivals ist die aufstrebende Schauspielerin Kotone Furukawa, die am 2. Juni mit dem Nippon Rising Star Award für außergewöhnliche Nachwuchstalente ausgezeichnet wird. International bekannt wurde Kotone Furukawa durch das preisgekrönte Drama »Wheel Of Fortune And Fantasy/Das Glücksrad« von Ryusuke Hamaguchi. Nippon Connection präsentiert eine Auswahl ihrer Filme, darunter auch das neuen Horrordrama »Best Wishes To All« von Yuta Shimotsu, der in Anwesenheit des Regisseurs und von Kotone Furukawa als Deutschlandpremiere gezeigt wird. Als ein besonderes Highlight wird die Weltpremiere von Hayato Kawais romantisch-mysteriösem Drama »Secret: A Hidden Score« sein, mit Kotone Furukawa in der Hauptrolle einer verliebten Musikstudentin.
Zusätzlich bietet ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Workshops, Konzerten japanischer Bands, Vorträgen, Podiumsdiskussionen, Ausstellungen, Performances und Kochkursen einen Einblick in die japanische Kultur. Auf dem Festivalgelände wird ein großes Angebot an japanischen Speisen und Getränken, Marktständen mit japanischem Kunsthandwerk, Filmen, Büchern und vielem mehr einen weiteren Zugang zur Kultur des Landes herstellen.
Das Festivalzentrum befindet sich im Mousonturm und im Produktionshaus Naxos, weitere Veranstaltungsorte sind das Eldorado, Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Mal Seh’n Kino, Internationales Theater Frankfurt, Saalbau Bornheim, NaxosAtelier.