B3 Biennale des bewegten Bildes vom 15.–23. Oktober

Vom 15. bis zum 23. Oktober findet die B3 Biennale des bewegten Bildes zum 10. Mal in Frankfurt statt. Zum Jubiläum werden prominente nationale und internationale Kreative, aufstrebende Nachwuchstalente und die diesjährigen Hauptpreisträger nach Frankfurt kommen und sich mit ihren Werken im Filmwettbewerb, in Ausstellungen und im Konferenzprogramm präsentieren. In einem Gespräch hat der künstlerische Festivalleiter und Präsident der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Offenbach, Prof. Bernd Kracke, Einblicke in das Konzept des Festivals gegeben.

Das bewegte Bild und Storytelling zusammenzubringen sei von Anfang an das Thema des Festivals gewesen, sagt er. Es sollte die gesamte Bandbreite der audiovisuellen Medien erfasst werden. Wichtig sei auch bis heute die wissenschaftliche Begleitung durch die HfG.
Das Vorgängerfestival edit hatte begonnen, sich mit der digitalen Nachbereitung von analog aufgenommenen Filmen zu beschäftigen, bevor die Festplatte die Filmrollen verdrängte, und begleitete den Übergang zum digitalen Filmemachen. Inzwischen war die Entwicklung fortgeschritten, und so wurde bei B3 der branchenübergreifende Erweiterungsaspekt entscheidend. »Wir wollten 2012 etwas Neues machen, kein weiteres Filmfestival«, erklärt Kracke. Die bildende Kunst sollte einbezogen werden und der Bereich der Games, der VR-Experiences und der KI-Entwicklungen. »Die Überschneidungen, Durchdringungen und neuen Entwicklungen im bewegten Bild als treibende kulturelle Kraft des 21. Jahrhhunderts werden vorgestellt, diskutiert und reflektiert.«
Generell sei die Affinität zwischen den Bereichen größer geworden. Die Übergänge, etwa von der bildenden Kunst zum Film, haben zugenommen. Man denke nur an Laurie Anderson, die bei der B3 im Jahr 2013 den ersten B3 BEN Award für ihr Lebenswerk entgegen nahm, oder an Julian Schnabel; den Künstler und Filmemacher. Die Kommunikation zwischen den Medienschaffenden wachse, und das Festival sehe seine Aufgabe darin, dies zu fördern. »Der Austausch wird bei uns groß geschrieben, und das ist super gut angekommen.« Und erstaunt habe ihn, dass die Resonanz so groß war.
Nicht zuletzt die Cooperation mit der Buchmesse habe zu dem Wechsel vom Zwei-Jahres-Rhythmus, den der Titel Biennale anzeigt, zum Ein-Jahres-Rhythmus geführt. Es gebe so viel Material, wenn man sich ernsthaft mit der medialen Welt beschäftigt.
Abschließend noch einige Programmpunkte: In diesem Jahr ist das »B3 Talent Forum« mit Abschlussarbeiten aus Hessen und 20 weiteren nationalen und internationalen Abschlussarbeiten diverser Kunst- und Filmhochschulen weiter ausgebaut worden. Auch das »B3 HessenLab«, das internationale Young Talents dazu einlädt, mit Projektideen an einem viertägigen Lab teilzunehmen, und das gemeinsam mit der »HessenFilm und Medien GmbH« ins Leben gerufen wurde, ist in diesem Jahr weiter gewachsen.
Das Filmprogramm in der Astor Film Lounge wartet mit Deutschland-, Europa- und Weltpremieren auf. Das belgische Filmemacher-Brüderpaar Luc und Jean-Pierre Dardenne, das mehrfach in Cannes ausgezeichnet wurde, erhält den Preis fürs Lebenswerk. Der Hauptpreis der B3 für herausragende Leistungen in der bildenden Kunst geht an das Künstlerduo Christa Sommerer & Laurent Mignonneau. Das Festivalzentrum befindet sich im Bethmannhof.

Claus Wecker / Foto: Tildypops, © B3

Info: https://b3biennale.de/de

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