Es ist eine Rückschau und zugleich etwas vollkommen Neues. Bernd Begemann, einer der großen, auf der Rasierklinge zwischen Kitsch und perfektem Pop-Gefühl balancierenden Entertainer und Songwriter, versammelt für sein jüngstes Album zwölf Songs aus den vergangenen drei Jahrzehnten seines schier endlosen Oeuvres. Er ordnet sie zu einem Liederzyklus alter Form, der vom Aufbrechen, Weggehen, Fremdsein, Alleinsein und Neuanfangen handelt, erzählt aus der Sicht einer jungen Frau.
»Die Stadt und das Mädchen« heißt dieses Album, das Begemann-Klassiker wie »Die neuen Mädchen sind da« oder »Was macht Miss Juni im Dezember?« in einer völlig reduzierten, allein von Kai Dorenkamp am Klavier begleiteten Fassung bietet. Das Pathos, das damit einhergeht, nutzt Begemann voll aus, auch wenn er es manchmal ironisch bricht. Es ist wie immer bei ihm eine kühne, riskante Gratwanderung, Abstürze inbegriffen. Für den Schriftsteller Benjamin Lebert, Autor von »Crazy«, ist dieses neue Begemann-Album »Nostalgie in Ebenholz und Elfenbein«.