»Bohren & Der Club Of Gore« im Schlachthof Wiesbaden

Schon seit Dekaden geistern Bohren & Der Club Of Gore aus Mühlheim an der Ruhr durch Gesprächsrunden weniger Spezialisten, die zwischen Free Jazz, Death Metal und Ambient-Dub keinen Unterschied machen. Bohren & Der Club Of Gore sind keine alltägliche Band – und keine Band für den Alltag. Es sei denn, der Alltag wäre ein Alptraum in fahlem Neonlicht, eine menschenleere U-Bahnstation, ein nächtliches Hochhaus oder ein Bestattungsinstitut.
Die Alben der 1988 gegründeten Gruppe künden von dieser ganz besonderen Atmosphäre. Mit Bass, Kontrabass, Tenorsaxophon, Klavier, Rhodes-Piano, Vibraphon und Schlagzeug spielen sie ihre instrumentalen Stücke. »Horror-Jazz« wurde diese karge, düstere Musik immer wieder genannt, die in vielen Momenten nicht von der Stelle kommt – von der eigenen Langsamkeit eingeholt wird. Wer wenige Töne spielt, wer die Stille liebt, der achtet auf jedes Detail.
Und so wird es auch diesmal wieder sein, wenn die Herren in ihren schwarzen Anzügen aufspielen. Immer nach dem alten Bandmotto: »Other bands play, Bohren bore!« In Wiesbaden stellen sie ihr inzwischen achtes Studioalbum vor, das den ambivalent-verführerischen Titel »Patchouli Blue« trägt. Kenneri*nnen lieben Bohren, denn die Band schafft es ein ums andere Mal, in härtester Reduktion Klangskulpturen zu formen: Musik, die von überflüssiger Schlacke befreit ist und in ihrer Reduktion berührt.

Marc Peschke
Mo., 6.11., 20 Uhr, Schlachthof Wiesbaden, Murnaustraße 1, 65189 Wiesbaden, 0611/97445-124, www.schlachthof-wiesbaden.de

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