Ziemlich stoffelig verhielt sich die Frankfurter Anwohnerin schon, die das Umsonst-im-Freien-Festival des Stalburg-Theaters (Stalburg Theater OFFEn Luft) lange derart mit Klagen und Drohungen überzog, dass diese einzigartige Veranstaltung sogar zeitweise gefährdet war und im Vergleich zu ihren Anfängen heute arg gedimmt daherkommt. Dass die etwas ruhigere Gangart auch weithin goutierte künstlerische Perspektiven eröffnet, hat die Vergangenheit bewiesen. Also werden, wenn der Stoffel ruft, auch in diesem Sommer die Besucher in den nördlichen Günthersburgpark strömen. Dabei ist mehr denn je abzusehen, dass es auch bei der 15. Auflage des Festivals Beschwerden hagelt. Denn am 30. Juli, einem der vier stöpsel-, sprich: stromverstärkerfreien Mon- und Dienstage im Juli, kühlt der Frankfurter Beschwerdechor sein Mütchen. Gegründet wurde das längst Kult gewordene Stimmenwunder, das völlig irreführend von der FAZ einmal als wutbürgerlich bezeichnet worden ist, anlässlich der Goethewochen 2009 vom Frankfurter Kunstverein.
Rücksichtlich der WM fällt der Stoffel 2018 ein paar Tage kürzer aus als seine Vorgänger. Eröffnet wird er von den Country-Barden »The Ugly Two & Half Naked Cowboy« sowie dem Argentino-Swing der achtköpfigen Band Rosario Smowing. Zu den Highlights des Programms im Juli zählt für Stoffel-Macher Michi Herl neben der erstmals hier gastierenden libanesischen Dream-Pop-Band Postcard aus Beirut selbstverständlich Wiglaf Droste, den als Stoffel-Partner das Caricatura Museum präsentiert. Einen der so seltenen Auftritte des Satirikers beim Stoffel zu haben, mache ihn superstolz, sagt Herl. Alles weitere, was die Verpflegung, die Spenden, die Anfahrt und das Programm angeht, findet man, sich und ihr auf der nachstehenden Homepage. Erwähnt werden muss aber auch mal, dass der Stoffel-Macher voll des Lobs ist für das unterstützende Kulturamt der Stadt.