Das Schauspiel Frankfurt ist dabei, wenn ab dem 25. April der Heidelberger Stückemarkt zum 42. Mal über die Bühnen der Neckarstadt geht. Nuran David Calins Stück »Leaks. Von Mölln bis Hanau« (s. Strandgut 1/2025) gehört zu den zwei Dutzend eingeladenen Inszenierungen des bedeutenden deutschen Theaterfestivals für zeitgenössische Dramatik. Fokussiert wurden bei der Auswahl Stücke auf zwei gesellschaftlich relevante Themen: dem Erstarken der politischen Rechten und der Verlorenheit des Individuums innerhalb der Gesellschaft.
Kernstück des Heidelberger Treffens sind allerdings die Lesungen des jährlich ausgelobten »Autor*innenwettbewerbs« neuer Stücke, die mit einem weiteren Frankfurter Beitrag eingeleitet werden: der Aufführung des Gewinnerstücks des vergangenen Jahres, das von der Städelschülergruppe »Frankfurter Hauptschule« konzipiert wurde und den beredten Titel »2×241 Titel doppelt so gut wie Martin Kippenberger« trägt.
Qualifiziert haben sich für den mit 10.000 € und eben der Eröffnungsaufführung des nächsten Stückemarkts dotierten Autor*innenpreis 2025 aus mehr als 100 Einsendungen die Arbeiten von Rebecca C. Schnyder (»Flaschenkinder«), Lisa Danulat (»OTA«), Svealena Kuttschke (»Fußnoten aus dem späten 20. Jahrhundert«), Zerah Sönmez (»16 GB Tischtennisplattenpolitik«), Sean Pfeiffer (»Ein Kinderspiel«) und Yannic Han Biao Federer (»Asiawochen«).
Mit in der hochkarätigen Gastspielreihe sind das Berliner Ensemble (»Remote Code Execution«), das Aktionstheater Wien und Vorarlberg (»All about me«), das Deutsche Theater Berlin (»Die Insel der Perversen«), das Junge Theater Bremen (»Aurora«), das Theater Bielefeld (»Nicht mein«), das Schauspiel Leipzig (»Goldie«), Theater Magdeburg (»Blutbuch«), das Schauspiel Hannover (»Betonklotz 2000«), Comedia Köln (»Synapsen«), Theater Oberhausen (»Oratorium Doycland«), das Theater Görlitz-Zittau (»Das beispielhafte Leben des Samuel W.«), Nationaltheater Weimar (»dumme jahre«), und Kammerspiele München (»Doping«), das Stadttheater Gießen (»Gelbes Gold«) und das Theaterhaus Jena (»Die Entführung der Amygdala«). Gastland des Stückemarkts wird in diesem Jahr China sein. Drei deutschsprachige Gastspiele (»Die wahre Geschichte des Ah Q«, »Ein gutes Jahr«, »Die Geschichte von Pfirsichblütenfächer neu erzählt«) sowie Lesungen und Diskussionen stehen dazu an.
Nach jeder Veranstaltung wird ein Publikumsgespräch angeboten.
Der 42. Heidelberger Stückemarkt vom 25. April bis 4. Mai 2025
