Frankfurter Positionen mit neuen Stücken
von Loher, Schimmelpfennig und Richter

Magische Nächte

Einige Veranstaltungen im Vorfeld der Frankfurter Positionen gab es im Mousonturm schon: Roland Schimmeplfennig etwa war da, der Autor von »Der Goldene Drache« gab in einer Lesung im Restaurant des Kunsttempels seine Erfahrungen am Schauspiel Frankfurt und insbesondere mit einem weithin berüchtigten Feuilletonisten zum Besten – ein kleines Fest. Wie er, so haben inzwischen auch seine Kollegin Dea Loher und andere dort Station gemacht, die zu der siebten Auflage des ambitionierten Festivals der BHF-Stiftung beitragen werden. Die Banker ermöglichen alle zwei Jahre ausgewählten Künstlern diverser Sparten durch Werkaufträge, Neues zu kreieren, was zum Festival dann vorgestellt wird. Das Motto 2014: »Ausgeschlossen. Brüche in der Gesellschaft«.
Ein Höhepunkt dürfte im Frankfurt Lab die Begegnung japanischer Gagaku-Musiker mit dem Ensemble Modern werden. Ein anderer die Performance zu Henrik Ibsens »Gespenster«, die das Duo »Markus & Markus« zum Thema Sterbehilfe mit dem Patienten eines Schweizer Instituts entwickelte. Doch finden sich unter den neun neuen Arbeiten auch drei Stücke für die Theaterbühnen der Stadt.
Roland Schimmelpfennig steuert »Das schwarze Wasser« bei, das vom Ensemble des Nationaltheaters Mannheim als Gastspiel im Frankfurt Lab (25.1: 20 Uhr) stattfindet. Es handelt von einer magischen sternefunkelnden Nacht am See, die eine Gruppe junger Menschen voller Glück verbringt – und wagt dann einen Blick in deren Zukunft 30 Jahre später.
Dea Loher, die aktuelle Stadtschreiberin von Bergen-Enkheim, bringt ihr »Gaunerstück« mit dem Deutschen Theater Berlin ins Frankfurter Kammerspiel (24.1., 20 Uhr / 25.1., 18 Uhr). Es schildert die Tal-Fahrt der aus prekären Verhältnissen kommenden Zwillinge Jesus und Jesus Maria, die sie über ihre Bekanntschaft mit Porno-Otto und der Wahrsagerin Bonafide zu Herrn Wunder führt, den sie so nötig haben:
Im Bockenheimer Depot steht »Zwei Uhr nachts« von Falk Richter ab dem 1. Februar (20 Uhr) en suite auf dem Spielplan. Auf der Bühne läuft es eher auf einen Themenabend hinaus. In Zusammenarbeit mit dem isländischen Liedermacher Helgi Hafr Jonsson und dem Video-Künstler Chris Kondek stelle Richter den »Körper in all seinen Dimensionen« ins Zentrum, um zu einem »leidenschaftlichen Blick auf die politische und ökonomische Verfasstheit unserer Gesellschaft« zu kommen, heißt es.

gt
Frankfurter Positionen: Vom 22. Januar bis 1. Februar 2015.
www.frankfurterpositionen.de

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