Eine Stadtpremiere und eine Uraufführung hält das Gallus Theater für seine Tanz-Fans im November bereit. Endlich auch in Frankfurt führt die Delattre Dance Company ihre Arbeit »Shakespeare in Motion« auf. Ein Handlungsballett, das sich dem King of Drama widmet und zwei unterschiedliche Werke des Briten zum (zweiteiligen) Ganzen fügt: »Der Sommernachtstraum« und »Othello«. Der erste Teil, choreografiert von dem Österreicher Jörg Mannes, bildet den humorvollen Teil des Abends. Die Komödie über die Irrungen und Wirrungen der Liebe in ihren erotischen Ausformungen gehört zu den am häufigsten getanzten Stücken Shakespeares. Im zweiten Teil choreografiert Ensemble-Gründer Stéphen Delattre die tragische Geschichte rund um die fatale Intrige Jagos und Othellos blinde Eifersucht bis hin zum Mord an Desdemona. Das inzwischen tournee-erprobte Stück kam coronabedingt erst im dritten Anlauf zustande und wurde im Februar vergangenen Jahres in den Mainzer Kammerspielen uraufgeführt.
Mit ihrem neuen Werk »Ich glaub du träumst« für das junge Publikum kehrt das Duo Katerina Vlasowa/Amadeus Pawlica auf die Tanzbühne in der Kleyerstraße zurück. Inspiriert ist die Choreografie von Lewis Carrolls Geschichte »Alice im Wunderland«. Im Fokus des Stücks stehen allerdings weniger die Handlungen und die Figuren des Klassikers als die psychischen Zustände von Alice im Kontrast von Traum und Realität. Was ist es eigentlich, dem Alice zu entkommen trachtet? Und welche Realitäten könnten das heute sein? So lauten zwei der vielen um Identitätsbildung kreisenden Fragen, denen die Performance von Vlasova und Pawlica in diesem Stück tänzerisch nachzugehen sucht. »Eine Performance, zum offenen Reflektieren des menschlichen Verhaltens der Gegenwart (…), eine Feier der menschlichen Ausdauer und der Fähigkeit, zwischen den beiden Welten zu navigieren, um unsere Träume zu verwirklichen«.