Gespenstische Zustände
Der bedauernswerte Sir Simon steht im Mittelpunkt von Oscar Wildes »Canterville Ghost«, ein urenglisches Gespenst, das von den neuen US-amerikanischen Hausherrn des Canterville-Schlosses, der Familie Otis, einfach nicht ernst genommen wird – bis die schöne Victoria seine traurige Geschichte erfährt und es erlöst.
Das diesjährige Schulprojekt des English Theatre bringt diese gleichermaßen auf das materialistische Denken der Amerikaner wie auf den Romantizismus der Briten zielenden satirischen Klassiker auf die Bühne. Die spezielle mit Tour-Guide-Konzept aufwartende Bearbeitung von Clive Duncan wendet sich an die Altersgruppe von 12 bis 16 Jahren, sprich: Schüler der 6. bis 8. Klasse. So sie fließend englisch sprechen, sind auch Schüler ab der 4. Klasse willkommen.
Unter der Regie von Lea Duncan treten vier Jugendliche in allen Rollen auf. Darunter die 18 Jahre alte zweisprachig aufgewachsene Lisa Ullrich, die als Mitglied des Drama Clubs im English Theatre hier bereits als Abigail in Arthur Millers »Hexenjagd« zu sehen war. Außerdem mit dabei Philipp Walsch, Carolyn Eden und James Moore. »Schooltours«, so der Haustitel des Projekts, kooperiert gezielt mit Schulen. Lehrer sind gehalten, ihre Schüler mit dem Stoff, der Sprache und den Hintergründen der Handlung zeitig vertraut zu machen und haben online Zugang zu Unterrichtsmaterialien für die Vor- und Nachbereitung des Stücks. Im Eintritt ist überdies ein gedrucktes Skript inbegriffen. Ansprechpartnerin ist die Regisseurin Lea Duncan.
Mit den auf die Altersgruppe abgestimmten Produktionen erreicht »Schooltours« jeweils um die 5.000 Schüler, wobei zuletzt »The Switch« und »Around the World in 80 Days« zu sehen waren. Oscar Wildes »Canterville Ghost« wird im Mai zweimal aufgeführt werden.