Open-Air-Konzert des hr-Sinfonieorchester am Mainufer

Die reizvolle Tradition des hr-Sinfonieorchesters, die neue Konzertsaison mit einem Open-Air- Konzert als Gemeinschaftsprojekt mit der Europäischen Zentralbank zu feiern, findet wieder am Mainufer unterhalb des Hauses seine Fortsetzung. Alain Altinoglu, der an diesem Platz 2019 die Herzen der Musikfreunde wie im Sturm erobert hat, verbindet damit auch die Erinnerung an den »Einstieg in die Stadt Frankfurt und bei den wunderbaren Musiker*innen des großartigen Orchesters« als das wahrscheinlich Beste, was er sich wünschen konnte. Nach pandemiebedingter Pause wird das Europa Open Air 2022 am 25. August ab 18 Uhr beginnen. Gewissermaßen als warming-up startet die hr-Bigband. Mächtig opernhaft gehts danach weiter mit dem hr-Sinfonieorchester und Verdis Ouvertüre zur »Macht des Schicksals«, um sich zu Beginn der Dämmerung auf besinnlichere »Nachtstücke« von Chopin und Weinberg zu kaprizieren. Der junge polnisch-kanadische Pianist Jan Liesiecki wird der Solist bei Chopins zweitem Klavierkonzert sein.
Nachdem es nun in den Konzertsälen wieder »knistern« darf, wollen alle Beteiligten rund um die hr-Orchester wieder in die Vollen gehen mit Orchester- und Kammerkonzerten, Musikvermittlung für Kinder und Jugendliche, neuen Konzert- und Abo-Formaten. Das von einem Musikmagazin gewählte »Publikum des Jahres 2021« darf gespannt sein auf eine thematische Vielfalt und (Wieder-)Begegnungen mit hochkarätigen Musikern. Le Chef Altinoglu selbst wird sechs Sinfoniekonzerte leiten, die einen frankophilen Touch nicht verhehlen. Am 23.11.werden beispielsweise Petitessen für Violine und Orcheter von Camille Saint-Saens den »Bildern einer Ausstellung« von Modest Mussorgski gegenübergestellt, selbstverständlich in der französichen Orchesterbearbeitung von Maurice Ravel. Solist wird Emmanuel Tjeknavorian, in dieser Saison auch Artist in Residence, sein und sich später als Dirigent des Orchesters präsentieren. Eine großartige Konzeption verspricht auch ein Abend »Amériques« mit ausschließlich französischen Komponisten wie Pépin (eine Uraufführung), Poulenc (das pfiffige Konzert für zwei Klaviere und Orchester), Debussy (Prélude á l´après midi d´un faune) und die seinerzeit bahnbrechende Komposition »Amérique« von Edgar Varése (9./10.3.2023). Neben bewährten Dirigenten wie Jukka-Pekka Saraste (10. bis 12.4.23) oder Ehrendirigent Hugh Wolff (8. bis 10.02.23 mit Gustav Holsts »Planeten«) taucht aus der wachsenden Dirigentinnenriege der rising stars die gerade einmal 32jährige Französin Marie Jacquot auf. Im hr-Sendesaal stellt sie sich mit einem bemerkenswerten Programm aus Werken von Dukas, Honegger, Korngold und Kurt Weill vor (12./13.01.23). Ein großes Fest könnte ein Konzert am 31.03.23 zum 100. Geburtstag von György Ligeti werden: ein, wie es heisst, »Klang-Raum-Erlebnis in drei Teilen – voller Überraschungen und Kontraste zwischen Renaissance und 21. Jahrhundert … und 100 Metronome als Hauptakteure«. Neu sind, wie´s Neudeutsch heißt, »afterwork«-Kompaktkonzerte als »Quick & Classy«. Thematische Kammerkonzerte mit Musikerinnen und Musikern des Orchesters, »Forum N« für neue Musik, Barock+ sind bewährte und beliebte Konzepte, die ebenso weitergeführt werden wie die »Jungen Konzerte«. Dies alles und Neues über die Abo-Möglichkeiten ist zu finden in der umfangreichen Broschüre oder auf der Webseite.

Bernd Havenstein / Fotos: © hr/Ben Knabe

www.hr-sinfonieorchester.de

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