Landungsbrücken: Drei Gastspiele im Grüni und eine lange Nacht der kurzen Stücke daheim …

Auch im August ist das Theater Landungsbrücken beim Freilichtfestival der Dramatischen Bühne im Frankfurter Westend-Park präsent. Highlight sollte die von Linus König inszenierte Stück »Hass – La Haine. Bis hierher lief‘s noch ganz gut« am 18./19. des Monats werden, auch weil es gar nicht mehr so leicht ist, die nicht mehr nur in Frankfurt gefragten Darsteller zusammenzubringen.
Die an den 1995 gedrehten Film von Mathieu Kassovitz anlehnende Geschichte aus den Banlieus wird mit all ihren Frankfurter Brechungen von Amin Biemnet Haile, Jochen Döring und Hadi Khanjanpour umgesetzt: von einem Schwarzen also, der einen Schwarzen, einer Kartoffel, die eine Kartoffel, und einem arabisch Aussehenden, der einen arabisch Aussehenden spielt – so die Homepage der Landungsbrücken. 2017 uraufgeführt, ist die Eigenproduktion längst ein Klassiker im Repertoire.
Vorher aber wird das »Das weiße Dorf« zu sehen sein. Kornelius Eich hat die mit dem ersten Preis des Heidelberger Stückemarkts 2019 gewürdigte Arbeit von Teresa Dopler inszeniert. Erzählt wird die begegnung von Jean und Ruth auf einer Amazonas-Kreuzfahrt, zweier »Emotions-Zombies im Turbokapitalismus, (..) die spüren, dass ihnen die Kraft fehlt, aus der eigenen Lebenslüge herauszufinden«, wie es in der Laudatio heißt. Von Marlene-Sophie Haagen und Florian Mania gespielt. Am 21. August startet Julian Koenig den Monolog »Mephisto. Der Künstler. Die Kunst. Die Karriere«, eine faszinierende Auseinandersetzung des virtuosen Frankfurter Schauspilers um die Künstlerexistenz auf Basis des gleichnamigen Romans von Thomas Mann.

Termine Das weiße Dorf: 9. und 11. August, jeweils 20.15 Uhr
Termine Hass – La Haine: 19., 20. August, jeweils 20.15 Uhr
Termin Mephisto: 21. August, 20.15 Uhr
www.diedramatischebuehne.de
www.landungsbruecken.org

Ende August steigt mit dem Kurzschluss-Festival die lange Nacht der kurzen Stücke im Rosengarten der Spielstätte. Die Teilnehmer stehen noch nicht fest, wer mit dabei sein will, kann sich noch immer bewerben. Hauptsache, es macht keine Umstände, lässt Linus Koenig wissen. Maximal 30 Minuten soll die Kurzschluss-Handlung dauern und bei maximal fünf Minuten Umbau stehen. Gewünscht seien »Stücke, die man schon immer mal machen wollte, Sachen, die man schon immer mal sagen wollte und Schnellschüsse, die jetzt einfach mal reif sind, ohne langen Vorlauf aus dem Bauch«. Es ist die 6. Ausgabe des 2011 ins Leben gerufenen Festivals.

Termine: 26. und 28. August, jeweils ab 19 Uhr
www.landungsbruecken.org

gt / Hass, © NIko Neuwirth

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