Maifestspiele Wiesbaden
Der große Coup des Wiesbadener Intendanten Manfred Beilharz für die Maifestspiele 2013 ist die Verpflichtung der »Cape Town Opera« aus Südafrika mit der Gershwin-Oper »Porgy & Bess«, die kürzlich auch Thema einer arte-Sendung war. Das zwischen Jazz, Spiritual und großer Oper changierende Werk, das mit »Summertime« und »I got plenty of nuttin« zwei weithin bekannte Titel enthält, ist nur selten in Europa zu sehen und praktisch auf Gastspiele beschränkt, da es nach Auflage des Autors ausschließlich von Schwarzen gespielt werden darf. Die traurige Liebesgeschichte spielt in einer afroamerikanischen Community in den Südstaaten im 19. Jahrhundert. Auch wenn die Sänger weitgehend unbekannt seien auf den großen Bühnen Europas, sei eine Aufführung »mit Herzblut« zu erwarten, heißt es. Für beide, am 11. und 12. Mai angesetzten Shows gibt es allerdings nur noch die Hoffnung auf Restkarten an der Abendkasse.
Glücklicher sind die Theaterfreunde, die – wie schon im Vorjahr – hochrangige Aufführungen des Deutschen Theaters Berlin (»Ödipus Sztadt« 3., 5.), des Schauspiels Zürich (»Der Prinz von Homburg« (17./18.) und des Burgtheaters Wien (»Der Menschenfeind« 29./30.) erwarten. Am besten gefragt ist hier die Schweizer Inszenierung von Andrea Breth, gewiss auch wegen August Diehl, der derzeit auch im Kino in »Zug nach Lissabon« prominent platziert ist. Zu den Pretiosen des Festivals gehört nicht nur, weil noch immer Büchner-Jahr ist, die Woyzeck-Musical-Interpretation des Cameri-Theaters Tel Aviv (14.) in hebräischer Sprache (mÜT) mit dem aus dem Film (»Die Anleitung zum Unglücklichsein«) bekannten Itan Iray. Das Staatstheater liefert als Kontrast aus seinem Repertoire das Schauspiel »Woyzeck« (25.) mit dem grandiosen Rainer Kühn. Die Cagliari-Bühne trägt zum Woyzeck-Festival den Theater-Film »Woyzeck« von Nuran David Calis (21.) bei, während Opernfreunde, Alban Bergs »Wozzeck« (5.) gegeben wird, inszeniert von Manfred Beilharz, gespielt vom Hausorchester unter der musikalischen Leitung von Wolfgang Ott. Eine Uraufführung, und damit ist dann aber auch Schluss, steht mit »Büchners Frauen« (24./25.) in der Nebenspielstätte Wartburg an, ein Musiktheater-Stück des jungen Komponisten Leonard Schäffer nach Texten des südhessischen Dichters für vier Sängerinnen. Mehr Informationen zu den insgesamt 35 Aufführungen und Online-Karten gibt es unter