50 Jahre »Poesie. Heimat. Politik« Ein Buch über Willy Praml und sein Theater

Ein halbes Jahrhundert permanenter künstlerischer Auseinandersetzung mit der sozialen Wirklichkeit spiegelt das dem Theatermacher Willy Praml und seiner nach ihm benannten Kompanie gewidmete Buch »Poesie, Heimat und Politik« des Verlags »Theater der Zeit«. Seit den 1970er Jahren erregte der heute 83 Jahre alte einstige Klosterschüler Aufsehen durch die Erprobung neuer theatraler Formen, wie seiner Arbeit mit Lehrlingen in Dietzenbach oder dem Mammutwerk »Faust 1 & 2« 1994 in der Frankfurter Paulskirche. Letzteres ging bereits auf das Konto des 1991 mit seinem Partner und dem heutigen künstlerischen Leiter Michael Weber gegründeten Theater Willy Praml.
Das Theaterkollektiv residiert seit 2000 in der von ihm damals besetzten Naxoshalle, einem Industriedenkmal der Main-Metropole, das von einem Provisorium zu einem Produktionshaus geworden ist, in dem auch die junge freie Theater Szene, sowie Musik und Film zuhause sind. Das vielfältige und umfassende 50-jährige Wirken Willy Pramls wird in »Poesie, Heimat und Politik« von Autoren aus Feuilleton und Wissenschaft reflektiert, darunter Judith von Sternburg (Frankfurter Rundschau) und Eva Maria Magel (FAZ). Wer Willy Praml, persönlich auf der Bühne erleben will, darf sich auf September freuen, wenn die vor einem Jahr mit großem Erfolg uraufgeführte Produktion »ZurückGEHEN oder hierBLEIBEN. Heimat« wiederaufgenommen wird, in der es um die Schicksale von nach Deutschland geflohenen Menschen aus Syrien geht – und damit auch um uns.

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»Poesie, Heimat und Politik«
Hrsg. Wolfgang Schneider
Verlag Theater der Zeit, Berlin 2024,
250 s., 25 €

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