Theater Grüne Soße zeigt »Die Cousine von Aschenputtel«

Grüne Soße: Die Cousine von Aschenputtel (Foto: Katrin Schander)Paula und die Zaubernuss

Sie schrubbt und wischt und brabbelt ohne Ende: die Putzfrau Paula Puttel in ihrem blauen Kittel. Ein regelrechtes Plappermaul, diese Frau, die sich wie jede Putzfrau, gerne von ihrer Arbeit ablenken lässt. Dass auf ihr Angebot, einen schönen Kanten Brot dafür zu geben, wenn ihr jemand die Arbeit abnimmt, niemand eingeht, kann sie zwar nicht recht verstehen. Mit den Kindern kommt Paula dennoch schnell zurecht, vergleicht, wer den größeren Bizeps hat, und lässt sich erzählen, was bei denen zuhause so an Arbeiten anfällt. Dass sie, Paula Puttel, nicht irgendeine Putzfrau ist, bleibt bei so viel Mitteilungsdrang nicht lange verborgen. Ihre Cousine Aschen, verrät sie, sei jene berühmte Märchenprinzessin, die von der Stiefmutter und den Stiefschwestern so fürchterlich schlecht behandelt wurde, dass sie beinahe den tollen Prinzen nicht gekriegt hätte. Und nicht nur da verrät sie uns, sondern auch, dass Aschenputtel die dritte ihrer Zaubernüsse, die sie brauchte, um den Prinz zu kriegen, behalten hat und ihr, Paula, schenkte. Das wüssten nicht einmal die Brüder Grimm. Nur, was sie sich Tolles wünschen soll, das sei ihr noch nicht recht klar. Ein Schloss, goldene Schuhe oder einen Prinzen? Och, nööh.
Der Berliner Taki Papanconstantinou lässt die Titelheldin seiner schönen Geschichte »Die Cousine von Aschenputtel« mit den Kindern (ab 5 Jahren) über den Wert der Dinge rätseln, die man sich wünschen kann. Und erzählt dabei aus Paulas Perspektive nochmal das Märchen vom Aschenputtel, dem die Tauben beim Sortieren der Erbsen halfen und dann die Sache mit dem »Rucke di guck, Blut ist im Schuck« – eine Sauerei übrigens aus Putzfrauensicht! Mit der gefräßigen Ratte Parsival gibt der Autor seiner Paula freilich noch einen (Puppen-)Kumpanen zu Hand, der für die Lösung mit der Zaubernuss eine entscheidende Rolle spielen wird. Friederike Schreiber, die es im Nu schafft, ihre jungen Zuschauer mitzunehmen, weiß nicht nur, die Handpuppe effektvoll einzusetzen, sondern auch Gitarre zu spielen. Sybrand van der Werf hat dieses einstündige Vergnügen für Groß und Klein inszeniert.

gt

Termine im Juni: 29., 30. Juni, 1. Juli, jeweils 11 Uhr
www.theaterhaus-frankfurt.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert