14. LICHTER Filmfest 2021: 27. April bis 2. Mai

Auch diesmal ist ein vielfältiges Programm zusammengestellt worden. Das Organisationsteam um Gregor Maria Schubert und Johanna Süß will »Glanzlichter des jungen deutschen Filmschaffens« präsentieren, womit man sich an die einstige, heute oft vergessene Bezeichnung »Junger deutscher Film« für die frühen Werke von Herzog, den Schamoni-Brüdern, Schlöndorff & Co. anlehnt. Im Regionalteil sollen die besten Lang- und Kurzfilme aus Hessen laufen.
Die attraktive internationale Filmreihe und das Begleitprogramm widmen sich dem diesjährigen Thema »Wandel, das in Anbetracht eskalierender Spannungen und schwerwiegender Konflikte aktueller nicht sein kann« (Ankündigung).
Besonders stolz ist das Festivalteam über die Zusage für den bei der 81. Berlinale mit dem Silbernen Bär ausgezeichneten dreieinhalbstündigen Dokumentarfilm »Herr Bachmann und seine Klasse« von Maria Speth. Der Film begleitet Schüler einer sechsten Klasse der Georg-Büchner-Schule aus dem hessischen Stadtallendorf, deren empathischer Lehrer Bachmann sich besonders für sie engagiert. Der Film soll ein besonderes Highlight im diesjährigen Langfilmwettbewerb werden.
In »Eine Handvoll Wasser«, dem Spielfilmdebüt von Jakob Zapf, findet der 85-jährige Konrad (Jürgen Prochnow) die 12-jährige Thurba, die sich im Keller versteckt, um der Abschiebung nach Jemen zu entgehen.
Die im Rahmen des Festivals geplante zweite Ausgabe des Kongresses »Zukunft deutscher Film« wird in den Herbst verschoben. Der Kongress soll sich mit seinem Thema aus europäischer Perspektive beschäftigen. Dabei werden Diversität, Filmkultur und Filmbildung, Filmfinanzierung und Distribution im Mittelpunkt stehen.
Der LICHTER Art Award mit ausgewählten Geschichten in Virtual Reality und künstlerischen Positionen rund wird wohl erst im nächsten Jahr stattfinden.
Als am Anfang des Jahres die ersten Mails an die Redaktionen gingen, schien zumindest eine Hybridausgabe machbar. Der Cantatesaal der Volksbühne – ältere Leserinnen und Leser werden sich an die Lupe 2 erinnern – sowie das Mal Seh’n und die Harmonie waren als Festivalkinos vorgesehen. Andererseits, hieß es, halte man an der Idee des digitalen Kinos fest. Schließlich waren die Organisatoren im letzten Jahr so etwas wie Pioniere im Streaming-Land.
Angesichts der dritten Corona-Welle ist jedoch der Präsenzteil des Festivals stark gefährdet. Zur Zeit der Drucklegung dieser Strandgut-Ausgabe wurde noch keine Entscheidung getroffen. Geöffnete Kinos kann man sich bis zum Festivalbeginn derzeit kaum vorstellen. Wir werden auf www.strandgut.de über den Fortgang der Dinge informieren.

Claus Wecker
www.lichter-filmfest.de

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