Barock am Main: Mit dem »Geizigen« kommt der hessische Molière zurück nach Höchst

Zurück zu den Wurzeln, so heißt es beim Ensemble von Barock am Main aka der Fliegenden Volksbühne, das seine schon über 20 Jahre laufende Sommerkampagne im Stadtteil Höchst nun mit dem Molière-Klassiker »Der Geizige« fortsetzen wird. Noch immer nicht wieder im Bolongaro-Garten, sondern im freilich stattlich hergerichteten Exil auf dem Hof der Höchster Porzellanmanufaktur, kehrt das von Michael Quast geführte Theater zu seinem theatralischen Leitwolf zurück, den der legendäre Wolfgang Deichsel dereinst ins Hessische transponiert hatte. Allerdings kam der 2011 verstorbene Theatermacher und Autor nie dazu, Molières »L‘Avare« in Angriff zu nehmen. Die zeitlose Komödie um den Fluch und die Verheißung des Besitzens hat dann in Deichsels Fußstapfen kongenial Rainer Dachselt für Barock am Main übersetzt. Seine 2012 uraufgeführt Fassung wird auch der Inszenierung von Sarah Groß zugrunde gelegt – mit leicht verändertem Schluss wie Dachselt nun im Beisein des neuen Schirmherrn Mike Josef bei der Programmvorstellung im Römer verriet. 2012 sei der finale Akt stark auf den als Stargast verpflichteten Promi-Choleriker Gernot Hassknecht in der Rolle des Kommissars zugeschnitten worden. Zu Teilen neu wird auch die Besetzung sein. Mit Randi Rettel, Jochen Döring, Stefani Kunkel und Andreas Wellano werden ein paar neue Gesichter an der Seite von UIrike Kinbach, Pirkko Cremer, Alexander Beck, Eric Lenke und Dominic Betz zu sehen sein, weiß getüncht und mit Perücken von Maskenbildnerin Katja Reich und in Kostümen von Salima Abardouch. Michael Quast freilich gibt den Geizhals mit dem schönen sprechenden Namen Krall. Dieser sei so geizig, dass er sich, wenn es mal soweit sein wird, sogar weigern werde, den Löffel abzugeben, meint im Stück die Marianna, seine leibhaftige Tochter.

gt / Foto: © Maik Reuss
Vom 20. Juli bis 13. August: Di.–Sa., 20 Uhr, So., 18 Uhr
www.barock-am-main.com

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