Auch in Deutschland steht der »Black History Month« symbolisch für die Auseinandersetzung und Sichtbarmachung des oft Marginalisierten. Black History, also die Geschichte der Schwarzen, ist eine globale Geschichte, betont das Vorwort. »Sie spielt sich in Afrika, Europa, Amerika, Asien und im Nahen Osten ab.« Und sie ist eine eher lange Geschichte, vor Hundertausenden von Jahren waren die ersten Menschen auf dem afrikanischen Kontinent zu Hause. Verleugnet, vergessen, verdrängt, ignoriert wurde die Black History immer wieder, dies zu verschiedenen Zeiten, an verschiedenen Orten – und bis heute. Einige europäische Philosophen gingen sogar so weit, zu behaupten, Afrika habe gar keine wirkliche Geschichte. Auch Jahrhunderte von Kampf gegen Versklavung, Kolonialismus und Rassismus wurden und werden gerne unter den Teppich gekehrt.
Das mit allen Registern der Informationsgrafik pfiffig und abwechslungsreich gestaltete Kompendium »Big Ideas – einfach erklärt. Das Black-History-Buch« will hier Gegengift sein. Wie bei den Büchern von Dorling Kindersley (DK) einfach Standard, ist das übersichtlich, informativ, zum Nachdenken anregend. Ein elfköpfiges Expertenteam von Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Wissensgebieten, aus Geschichte, Anthropologie, Arabistik, Afrikanistik, Religionswissenschaften, Kunst, Kultur trägt zu Niveau und Güte dieses Buches bei. Zusammenhänge, Theorien & Biografien werden abwechslungsreich und einfach aufbereitet und die wichtigsten Meilensteinen der Geschichte der Schwarzen innerhalb und außerhalb Afrikas dargestellt. Dazu gibt es zahlreiche Porträts herausragender Persönlichkeiten wie Rosa Parks, James Baldwin, Martin Luther King oder Nelson Mandela und Alice Walker. Durchaus ein politisches Geschenk – mit Lehrbuch- und Nachschlagewerk-Qualität.
Alf Mayer