Das Museum Wiesbaden zeigt die erste Retrospektive von Ernst Wilhelm Nay

»Es geht uns auch darum, zu zeigen: Wir sind Nay«, bekräftigt Roman Zieglgänsberger, der Kurator der ersten Ernst-Wilhelm-Nay-Retrospektive im Rhein-Main-Gebiet am Ende des ersten großen Rundgangs durch zwölf Räume mit 100 Werken, überwiegend Gemälden, des für die Moderne stehenden deutschen Malers (1902–1968). Mit diesem »Wir« ist natürlich das Museum Wiesbaden gemeint, gleichwohl die Schau schon vorher in Hamburg zu sehen war und im Anschluss nach Dortmund weiterwandert. In eifersüchtig anmutender Abgrenzung zu den konkurrierenden Kunststätten in Frankfurt, Darmstadt (Landesmuseum) und Mainz, wird der besondere Bezug zu dem nach dem zweiten Weltkrieg zeitweilig in Hofheim, Taunus arbeitenden Künstler mit einem Sonderraum unterstrichen. Uns kann das nur recht sein: Über diese lokale Pointe und »Farbe satt« (Zieglgänsberger) hinaus bietet die Ausstellung zudem eine neue Sicht auf das mit einem Selbstbildnis von 1922 anhebende Gesamtwerk: den Blick auf die Kontinuität in seinem Schaffen. Der feine Katalog dazu und mehr noch der Besuch seien schon jetzt empfohlen. Eine ausführlichere Besprechung folgt im November-Heft.

Bis 5. Februar 2023: Di., Do., 10–20 Uhr; Mi., Fr., 10–17 Uhr; Sa., So., 10–18 Uhr
www.museum-wiesbaden.de

Foto: © VG Bild-Kunst, Bonn/Bernd Fickert

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