Bilanz und Pläne des Jüdischen Museums

Sich als Zentrum jüdischer Kulturpräsentation eine derart starke Resonanz in der Stadt erobert zu haben wie es das Jüdische Museum in Frankfurt seit seiner Eröffnung getan hat – und insbesondere noch einmal nach den Anschlägen der Hamas am 7. Oktober – ist ungewöhnlich und ungewöhnlich erfreulich. Offenbar im Gegensatz zu anderen Städten konnte Frankfurts Jüdisches Museum mit Mirjam Wenzel als Leiterin eine nahezu gleichmäßige Besucherzahl auch nach den Anschlägen vermelden; in anderen war sie wohl deutlich zurückgegangen. Wie stark sich das Museum in der Stadt verankert hat, belegt die Steigerung der Besuche um über 30 Prozent im abgelaufenen Jahr. Die Ausstellung »Zurück ins Licht – vier Künstlerinnen, ihre Werke, ihre Wege« zog besonders viel Publikum an. Auch das METAhub-Festival »Mapping Memories« im April und Mai mit Sound-Installationen, Diskussionen und der künstlerischen Rekonstruktion der innerstädtischen Synagoge an der Staufenmauer erfreute sich großer Beliebtheit. Das Museum »multimedial nach draußen zu bringen« wird auch weiterhin Ziel bleiben. Gleichzeitig sind das Bildungsangebot für Schulen und die Frequenz von Workshops erhöht worden, und mit einer Vielzahl von Diskussionsveranstaltungen und Filmpräsentationen reagiert es auf die Anschläge und die gesellschaftliche Stimmung hier in der Stadt. Seit 2015 gibt es überdies in Kooperation mit dem Bibelhaus Erlebnismuseum und der Merkez-Moschee das nachbarschaftliche Bildungsprogramm für Schulen, »3 Orte-3 Tage-3 Religionen«.

Drei große Wechselausstellungen erstrecken sich über das kommende Jahr: Natalia Romik stellt »Architekturen des Überlebens. Kunst-Geschichte-Forensik« vor (1.3.-1.9.). Eine zweite beschäftigt sich mit der Autorin und Übersetzerin Mirjam Pressler »Schreiben ist Glück«, (19.4.-1.9.). Den Abschluss bildet »Im Angesicht des Todes«, die sich mit der Kulturgeschichte des Lebensendes im Judentum auseinandersetzt. (ab dem 1.11.).

as
Foto: Detail der Skulptur zur Josefseiche in der Asstellung »Architekturen des Überlebens«
© Jakob Celej
www.juedischesmuseum.de

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