Der Kampf geht weiter – Das English Theatre trotzt der Räumungsklage

Herumgeeiere, Kuddelmuddel, Nebelwerfer, Ausflüchte: Kein Blatt vor den Mund nimmt der ehemalige Leiter des Frankfurter Planungsdezernats Martin Wentz, wenn es darum geht, die  am 7. Juni beim Landgericht eingereichte Räumungsklage der Commerzbank gegen das English Theatre zu kommentieren. Der Ex-Politiker weiß nicht nur wie man Aufmerksamkeit schafft. Sondern auch wovon er spricht. Augenscheinlich hat die Bank den Gallileo-Tower, in dem die größte englischsprachige Bühne des Kontinents residiert, verkauft, ohne dem Käufer der Immobilie, der Investmentgesellschaft CapitaLand aus Singapur, über den städtebaulichen Vertrag von 1999 zu informieren, der die dauerhafte Nutzung des Gebäudes durch einen laufendes öffentlichen Theaterbetrieb vorschreibt. Martin Wentz hat diesen Vertrag mit dem damaligen Bauherrn, der Dresdner Bank, geschlossen. Die Commerzbank aber, die es nach der Fusion mit der Dresdner Haus übernahm, will das Haus nun aber leer übergeben.

Derweil hofft Daniel Nicolai, der Leiter der Spielstätte, deutlich diplomatischer noch immer, alle Beteiligten überzeugen und zu einer einvernehmlichen Lösung bringen zu können. Nichtsdestotrotz setzt seine Bühne das Programm unbeeindruckt vom Geschehen fort. Zunächst mit der Komödie »Now And Then«, die am Samstag Premiere hat, und dann mit der Vorbereitung der Spielsaison 2023/24, die im September mit dem Polit-Thriller »Vanishing Room« von David Byrne eröffnet werden soll. Zum ersten Mal kommt es dabei zur Uraufführung eines Stücks in englischer Sprache, das erst im Anschluss in Großbritannien und in den USA gespielt wird. Noch weitgehend unbekannt in Europa ist auch das traditionelle Musical »Something Rotten«, eine Shakespeare-Persiflage, die das Team von »Sister Act« bestreitet. Weiter im Programm geht es dann mit dem bereits verfilmten »The two Popes« und der Hunde-Komödie »Sylvia«.

gt

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